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Geschichte

Einziges römisches Legionslager der Schweiz

Einziges römisches Legionslager der Schweiz

Vindonissa, das einzige römische Legionslager in der heutigen Schweiz, hat seinen Ursprung in einer keltischen Siedlung, welche die strategisch wichtige Stelle am Zusammenfluss von Aare, Reuss und Limmat kontrollierte.

Während des Alpenfeldzugs von Kaiser Augustus im Jahr 15 v. Chr. errichteten römische Soldaten hier einen Militärposten, der später unter Kaiser Tiberius (14–37 n. Chr.) zu einem Legionslager ausgebaut wurde.

Das etwa 20 Hektaren grosse Lager wurde von der 13. Legion zunächst in Holz und Lehm erbaut. Die nachfolgende 21. Legion baute Vindonissa schrittweise in Stein um und aus. Als letzte Truppeneinheit ist die 11. Legion bezeugt, die im Jahr 101 n. Chr. von Kaiser Trajan in den Donauraum abgezogen wurde. Ausserhalb des Legionslagers entwickelte sich im Lauf der Zeit eine Zivilsiedlung, die nach Abzug der Truppen weiterbestand.

Die Legionäre Vindonissas spielten nicht nur bei der Eroberung des rechtsrheinischen Gebiets durch die Römer eine grosse Rolle, sondern auch beim Aufbau der provinzialen Strukturen in der südlichen Germania Superior. An keinem anderen Ort zwischen Alpen und Rhein war Rom machtpolitisch so präsent. Die bis zu 6000 Legionäre und Offiziere brachten auch die mediterrane Lebensweise und ihre zivilisatorischen Errungenschaften mit und fungierten als eine Art "Motor der Romanisierung".

6 Fragen zur Geschichte von Vindonissa

Vindonissa war ein befestigtes Truppenlager der römischen Armee, ein sogenanntes Legionslager (lat. castra legionis). Es wurde von den römischen Soldaten am strategisch bedeutsamen Zusammenfluss von Aare, Reuss und Limmat errichtet und hatte während rund 100 Jahren Bestand. In Vindonissa waren nacheinander drei Legionen mit jeweils rund 5000 bis 6000 Soldaten stationiert. 

Vindonissa ist das einzige römische Legionslager auf dem Gebiet der heutigen Schweiz und liegt in Windisch im Kanton Aargau.

Legionslager wie Vindonissa dienten dazu, sich auf Feldzüge und Eroberungen in neuen Gebieten vorzubereiten und um die bereits eroberten Gebiete militärisch zu sichern und zu kontrollieren. Entsprechend lagen die meisten Legionslager an den Grenzen des Römischen Reiches (lat. imperium romanum). 

Im 1. Jh. n. Chr. gab es rund 25 Legionslager. Als grosses Truppenlager war Vindonissa ein Zentrum der Militärmacht Roms. Zudem spielte es für den Aufbau der Infrastruktur in der römischen Provinz sowie für die Romanisierung der keltischen Helvetier eine wichtige Rolle.

In den Regierungsjahren von Kaiser Augustus, also um Christi Geburt, errichteten die römischen Soldaten einen ersten militärischen Stützpunkt auf dem Windischer Plateau. Dieser lag an derselben Stelle, an dem sich zuvor bereits eine befestigte keltische Siedlung befand. 

In der Regierungszeit von Kaiser Tiberius, um ca. 17. n. Chr., bauten die Soldaten den Stützpunkt zu einem Legionslager aus. In diesem Zusammenhang wurde die keltische Befestigungsanlage abgerissen. Zuerst aus Holz und Fachwerk gebaut, wurden Teile des Lagers nach und nach aus Stein errichtet und ausserhalb des Legionslagers entstand eine Siedlung für die zivile Bevölkerung (lat. canabae legionis).

Auf dem Areal des ehemaligen Legionslagers Vindonissa sind heute rund zehn archäologische Fundstätten sichtbar. Dabei handelt es sich um rund 2000-jährige Bauten des römischen Vindonissa wie z. B. das Amphitheater, Torbauten und Strassen, Wasserleitung und Bad sowie die Küche eines ranghohen Offiziers. Hinzu kommen originalgetreue Rekonstruktionen von Bauten, wie sie in Vindonissa und anderen Militärlagern gestanden haben, wie z. B. die Legionärsunterkünfte (lat. contubernia). 

Alle diese Fundstätten sind innerhalb des Legionärspfad Vindonissa in Windisch zu besichtigen. Die Fundobjekte aus Vindonissa sind im Vindonissa Museum in Brugg ausgestellt. Dieses beherbergt die grösste Sammlung an römischen Schreibtafeln, zahlreiche seltene Holz- und Lederfunde, Ausrüstungsgegenstände der Legionäre sowie weitere Alltagsgegenstände aus dem Leben der Soldaten und der Zivilbevölkerung in Vindonissa.

Die rund 5000 bis 6000 Soldaten gehörten der 11., 21. und 13. Legion an, die zeitlich nacheinander in Vindonissa stationiert waren. Anhand von Schreibtafeln und Inschriften wie z. B. Grabsteinen sind Personen von unterschiedlicher Herkunft, Rang und Funktion belegt. So kamen etwa die meisten der genannten Soldaten aus Norditalien, Südfrankreich und Spanien. Bekannt sind sowohl Namen und Legionszugehörigkeiten von einfachen Legionären wie auch von Offizieren, von Veteranen sowie von Angehörigen der Hilfstruppen. 

Für die Soldaten sind u. a. Funktionen belegt wie der Waffenwart, der Schildmacher oder der Schwertschmied Tiberius Iulius Agilis. Für Vindonissa sind aber auch Zivilisten belegt. So z. B. ein Weinhändler oder Maxsimila Cassia aus Bologna (lat. Bononia), die in Vindonissa bestatte wurde. Sie lebten vermutlich in der Zivilsiedlung ausserhalb des Lagers, in der nebst Händlern, Handwerkern und Familienangehörigen der Truppen auch eine einheimisch keltische Bevölkerung lebte.

In Vindonissa wird seit über 125 Jahren gegraben und geforscht. Bis heute werden praktisch täglich neue archäologische Entdeckungen gemacht, wodurch sich das Wissen über Vindonissa laufend erweitert. 

Zuständig für die Erforschung sowie für den Schutz und den Erhalt des kulturellen Erbes von Vindonissa ist die Kantonsarchäologie Aargau. Auch die Vindonissa-Professur der Universität Basel leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung von Vindonissa. Der Legionärspfad Vindonissa in Windisch und das Vindonissa Museum in Brugg haben die Aufgabe, die Geschichte und die überaus reichen Hinterlassenschaften der Römer in Vindonissa einem breiten Publikum zu vermitteln.