Museum Aargau

Die Relieffiguren im Kreuzgang des Klosters Wettingen

Zurück zum Blog 03. Oktober 2025 Categories Neuzeit Klosterleben Von den Wänden des Kreuzgangs im ehemaligen Kloster Wettingen blicken seit Jahrhunderten knapp 100 Relieffiguren auf das Geschehen hina

 
Schloss Wildegg

Museumswald

Museumswald Preis Eintritt frei Ort Der Museumswald befindet sich oberhalb des Spielplatzes bei Schloss Wildegg 0 Waldnutzung im 18. und frühen 19. Jahrhundert Der neue Museumswald von Schloss Wildegg

 
Vindonissa Museum

Dauerausstellung zu Vindonissa

Preis: im Museumseintritt inbegriffen Anmeldung: nicht erforderlich Entdecken Sie Original-Objekte aus Ausgrabungen Wie haben die Römer vor 2000 Jahren auf dem Gebiet der heutigen Schweiz gelebt? Was

 
Museum Aargau

Das (Fladen-)Brot des römischen Legionärs – Rezept für panis militaris

Zurück zum Blog 23. März 2022 Categories Römische Geschichten aus Vindonissa Römerzeit Panis militaris gehörte zur alltäglichen Kost des miles gregarius , des einfachen römischen Soldaten. Der Legionä

 
IndustriekulTour Aabach

Johann-Caspar-Brunner-Tour

Preis Kostenlos Start Kletterhalle Lenzburg Ende Kletterhalle Lenzburg Länge 2,7 Kilometer Dauer Rund 90 Minuten Start: Kletterhalle Lenzburg Der 12-jährige Johann nimmt Sie mit auf einen Spaziergang

 
IndustriekulTour Aabach

Sophie-von-Erlach-Effinger-Tour

Preis Kostenlos Start Bahnhof Wildegg Ende Schloss Wildegg Länge 2 Kilometer Dauer 60 bis 90 Minuten Start: Bahnhof Wildegg Begleiten Sie Sophie von Erlach-Effinger vom Bahnhof Wildegg zum Schloss Wil

 
Vindonissa Museum

Highlights der Sammlung

Entlassungsurkunde eines Legionärs Objekte aus Vindonissa Gladius in Schwertscheide Objekte aus Vindonissa Grabstein der Maxsimila und Heuprosinis Objekte aus Vindonissa Haarnadel mit Frauenbüste Obje

 
Schloss Lenzburg

Schloss-Foxtrail Lenzburg

Foxtrail Buchen Sie Ihr Foxtrail-Erlebnis direkt online über www.foxtrail.ch. 150 Jagt den Fuchs, löst knifflige Rätsel und entdeckt das Drachenschloss Der Fuchs braucht eure Hilfe, um Bärtschi zu fin

 
Museum Aargau

Canis lupus: Der Wolf im Römischen Reich

Zurück zum Blog 12. August 2025 Categories Römerzeit Märchen & Mythen Römische Geschichten aus Vindonissa Wer kennt sie nicht, die Gründungssage von Rom, in der eine Wölfin eine wichtige Rolle spielt?

 
Museum Aargau

Das Schmiedehandwerk der Römer: Vom Eisenerz zum fertigen Gladius

Zurück zum Blog 04. Juni 2025 Categories Römerzeit Römische Geschichten aus Vindonissa Eisen war zentral für den Alltag der Legionäre, auch in Vindonissa. Vom Rohstoff Eisenerz zum Endprodukt – beispi

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Canis lupus: Der Wolf im Römischen Reich

Wer kennt sie nicht, die Gründungssage von Rom, in der eine Wölfin eine wichtige Rolle spielt? Doch der Wolf war auch an anderer Stelle im Römischen Reich präsent. Wo kommt er sonst noch vor? Welche Bedeutung hatte der Wolf für die Römerinnen und Römer?

Romulus und Remus: Eine Wölfin am Anfang eines Imperiums

Die Sage nach Plutarch in der Kurzfassung 

Amulius stiess seinen älteren Bruder Numitor vom Thron und wurde so auf Alba Longa zum König. Um jegliche Konkurrenz durch Nachkommen von Numitor zu unterbinden, machte Amulius Numitors Tochter Rhea Silvia zur Vestalin, sprich, sie musste ein Gelübde ablegen, Jungfrau zu bleiben. Der Gott Mars jedoch vergewaltigte sie. Sie empfing darauf die beiden Zwillinge Romulus und Remus. Amulius befahl, die beiden Säuglinge in einem Korb auf dem Tiber auszusetzen. 

Der Korb jedoch strandete und eine Wölfin, herbeigelockt durch die Schreie der Kleinen, brachte sie in eine Höhle und säugte sie. Der Hirte Faustulus fand Romulus und Remus. Er und seine Frau nahmen sie zu sich und zogen sie gross. Über Umwege geriet Remus in Amulius Gefangenschaft. Romulus eilte seinem Bruder zu Hilfe und befreite ihn. Dabei wurde der Tyrann gestürzt und Numitor, der rechtmässige König, kam an die Macht. Zum Dank durften Romulus und Remus an jenem Ort eine Stadt bauen, wo sie einst ausgesetzt wurden: die Stadt Rom. Im Streit erschlug Romulus seinen Bruder, wurde zum Herrscher über die Stadt und gemäss Sage zum Begründer eines Weltreiches.

Rom und das Imperium gäbe es dieser Legende zufolge ohne lupa nicht. Auch wenn die Stadt in der Realität anders gegründet wurde, war die Wölfin im Verständnis der Römerinnen und Römer ein bedeutungsvolles Tier. In der Literatur wird das Säugen der Zwillinge als Weitergabe der römischen Werte gedeutet. Lupa mit den Zwillingen findet sich an verschiedenen Orten im Römischen Reich wieder. 

Der Wolf, Mars, Apollo und Faunus: Ein Tier, viele Götter

Interessanterweise wird der Wolf gleich drei verschiedenen Göttern als Tier zugeordnet: Mars, Apollo und Faunus. 

Der Kriegsgott Mars war im Römischen Reich, wo Eroberungen und darum auch Krieg zentral waren, einer der wichtigsten Götter. Diese Verbindung zwischen Wolf, Tod und Krieg war nicht abwertend gemeint, sondern bezog sich auf den ruhmvollen Tod eines Kriegers oder Herrschers. Der Wolf galt in der Antike als Tier des Zorns und kämpfende Helden wurden oft mit wütenden Wölfen verglichen. 

Apollo war der Gott der Sonne und der Musik. Er brachte zudem Seuchen, Tod, aber auch Heilung, war der Gott der Weissagung und wie seine Schwester Artemis, ein hervorragender Jäger. Es gibt verschiedene Theorien, warum der Wolf auch mit Apollo in Verbindung gebracht wurde. Eine davon besagt, dass der Wolf, weil er ebenfalls ein guter Jäger ist, Apollo zugeordnet wurde. 

Auch Faunus, ein Fruchtbarkeitsgott, der dafür verehrt wurde, dass er das Vieh fruchtbar machte und die Herden der Hirten vor Raubtieren schützte, wurde unter anderem der Wolf als Tier zugeordnet. Die Rolle des Faunus als Wolfsabwehrer verdeutlicht, dass der Wolf als Beutegreifer im Alltag gefürchtet war, weil er sich an den Tierherden vergriff.

Lupercalia: Ein Frühlingsfest 

Nicht zu übersehen beim Namen des Festes ist die Verwandtschaft mit dem Wort lupercal, der Name der Höhle am Fuss des Palatins in Rom, in der der Legende zufolge lupa die Zwillinge säugte. Das Fest der Luperkalien fand jedes Jahr am 14. Februar statt und begann in der Höhle mit einem Opferritual. Es war ein Fruchtbarkeits- und Frühlingsfest, das eine Verbindung zum Gründungsmythos herstellte. 

Ein Wolfsfell für einen Standartenträger: Wolf als Symbol im Krieg

Zur Benennung oder Symbolisierung von Legionen wurden oft Tiere verwendet, wie Wolf, Steinbock etc. Zudem hatten die Standartenträger (signiferi), die die Feldzeichen zur visuellen Befehlsübertragung trugen, Tierfelle auf ihrem Helm. Bei diesen Tierfellen war der Wolf sehr verbreitet, aber auch der Bär oder der Löwe. Warum Tierfelle getragen wurden, darüber gibt es verschiedene Theorien:

  • Die Eigenschaften des Tieres sollten auf den Träger übertragen werden und diesen schützen.
  • Die Tierfelle dienten der Einschüchterung gegen die Feinde.
  • Die signiferi übermittelten die Kommandos der Befehlshaber visuell mit den Standarten an die Soldaten. Durch die Felle konnten sie auf dem Schlachtfeld besser gesehen werden.
  • Das Tragen von Tierfellen könnte in Verbindung mit der Hercules-Sage stehen. Auf gewissen Darstellungen trug der kämpferisch begabte Hercules ein Löwenfell auf dem Kopf, die Pfoten auf der Brust verknotet. Vielleicht wurden darum auch die Felle der signiferi auf diese Art und Weise getragen, obwohl es auch andere Tragemethoden gab.  

     

Die Schattenseite: Der Werwolf als Schreckensgestalt im Römischen Reich

In der griechischen Mythologie kommen Wolfsmenschen oder Werwölfe vor. Diese dürften sich direkt auf die römische Vorstellung von Werwölfen ausgewirkt haben. Denn auch im imperium romanum existierte der Werwolf-Glaube. Das Wort Wer- leitet sich vom lateinischen Wort vir ab, das "Mann" bedeutet. 

Die bekannteste antike Sage zu diesem Thema ist die Sage vom arkadischen König Lycaon, der vom obersten Gott Zeus (im Römischen Reich Jupiter) in einen Werwolf verwandelt wurde, weil er eine Geisel frevelhaft geopfert und ihr Fleisch Zeus vorgesetzt hatte. Der Glaube an Werwölfe als Schreckgestalten reicht also schon sehr weit zurück und ist auch heute noch in zahlreichen (Horror)filmen vertreten. 

Lupa: Ein Tier, das für ein Imperium steht

Der Wolf war also ein Tier, das im Römischen Reich vielerlei Bedeutungen hatte, teils auch widersprüchliche. Trotzdem war es ein sehr symbolträchtiges Tier für dieses Weltreich. Besonders lupa, jene Wölfin, die laut römischer Mythologie Romulus und Remus säugte und somit ihr Leben rettete, stand als Symboltier für ein ganzes Weltreich. Ein Weltreich, das gemäss Mythologie ohne lupa nie entstanden wäre, weil seine Gründer wohl nicht überlebt hätten. 

Literaturverzeichnis

  • Alexandrescu, Christina-Georgeta: Blasmusiker und Standartenträger im Römischen Heer. Untersuchungen zur Benennung, Funktion und Ikonographie. Cluj-Napoca 2010.
  • Aparaschivei, Dan: Lupa Romana en Mésie inférieure. Images, discutions et hypothèses. In: Revue des Études Anciennes. Bnd. 123, Nr. 2. (2021). S. 573-595. DOI: ttps://doi.org/10.3406/rea.2021.6999.  
  • Brunold-Bigler, Ursula: Wolfsmensch und Bärenhexe. Tiere in Sagen und Märchen aus den Alpen. Chur 2010.
  • Farrow, Stephanie; Christine, Stroyan (Hrsg.): Ancient Rome. The Definitive Visual History. London 2023.
  • Ferris, Iain: CAVE CANEM. Animals and Roman Society. Gloucestershire 2018.
  • Kremer, Rudolf: Untote, Blutsauger und Menschenfresser – Unheimliche Nachtgestalten im alten Rom. In: Ders.: Geister, Hexen, Menschenfresser. Gruselgestalten im alten Rom. ANTIKE WELT – Sonderheft. Darmstadt 2021.
  • NABU/NAJU (Hrsg.): Geschichten und Mythen von Wölfen. In: Wölfe Aktionsbroschüre 2022. Zusatzmaterialien.
  • Price, Simon; Kearns, Emily (Hrsg.): The Oxford Dictionary of Classical Myth and Religion. Oxford 2004.
  • Rossini, Orietta: ARA PACIS Guide. Milano 4. Auflage 2015.
  • Seewald, Otto: Mythologie der Griechen und Römer. Hamburg 2015.
  • Toynbee, J.M.C.: Animals in Roman Life and Art. Thames und Hudson 1973.
  • Vukovic, Krešimir: The Topography of the Lupercalia. In: Papers of the British School at Rome. Nr. 86 (2018). S. 37 – 60. pp. DOI: https://doi.org/10.1017/S0068246217000381.
  • Wallner, Astrid: Die Bedeutung der Raubtiere in der Mythologie: Ergebnisse einer Literaturstudie. In: Inf.bl. Forsch.bereiches Landsch.ökol. 1998. Nr. 39. S. 4-5.

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Von Simona Schraner

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