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Vom Sparschäler bis zur Alufolie: Schweizer Alltags-Erfindungen

Viele Helfer, die wir täglich benutzen, sind Schweizer Erfindungen. Ob in der Küche, beim Frühstück oder beim Verpacken: kleine Ideen aus der Schweiz haben unseren Alltag nachhaltig verändert und sind heute auf der ganzen Welt im Einsatz. Ein Blick auf einige dieser Innovationen zeigt, wie viel Erfindergeist in unserem Land steckt.

Die Aluminiumfolie – ein weltweiter Küchenklassiker aus dem Aargau

Wer kennt sie nicht: die glänzende, dünne Folie, die Speisen frisch hält, Aufläufe abdeckt und Grillgut schützt. Am 15. April 1905 erhielt der Aargauer Unternehmer Heinrich Alfred Gautschi (1871–1955) das Patent für die Herstellung von Aluminiumfolie. Sein sogenanntes Paket- oder Buchwalzverfahren bestand darin, dünne Bleche immer wieder zu teilen, übereinanderzulegen und erneut zu walzen, bis ein Paket aus 64 Lagen entstand. Das Resultat war bahnbrechend – eine reissfeste und zugleich flexible Folie, die sich leicht formen liess.

Heute ist Alufolie in praktisch jedem Haushalt der Welt zu finden – und doch stammt die Ursprungsidee aus dem Aargau.

Das Porträt zeigt Heinrich Alfred Gautschi (1871–1955), Gründer der Aluminiumwarenfabrik Gontenschwil AG. Gautschi übernahm 1897 eine mechanische Werkstätte, aus der 1905 die Aluminiumwarenfabrik Gontenschwil AG hervorging. Er patentierte am 15. April 1905 seine innovative Walztechnik zur Herstellung von Aluminiumfolien und diversifizierte die Produktion erfolgreich: Neben Aluminiumwalzprodukten entstanden Küchenartikel, Bauteile für Häuser und Komponenten für die Luftfahrtindustrie. Gautschis Firma entwickelte sich zu einem bedeutenden Unternehmen und ist heute Teil der Alu-Menziken-Gruppe.

Zellophan – der durchsichtige Schutz aus Zürich

1908 entwickelte der Zürcher Textilingenieur Jacques Brandenberger (1872-1954) das Zellophan. Auf der Suche nach einem transparenten, schützenden Überzug experimentierte er mit verschiedenen Materialien und versuchte, flüssige Viskose auf Stoff aufzutragen. Das Ergebnis war jedoch ein steifer Stoff, nicht das gewünschte flexible Material.

1917 übertrug Brandenberger sein Patent an die Firma La Cellophane und wurde deren Geschäftspartner. 1926 schloss La Cellophane eine Vereinbarung mit Du Pont ab, die die Lizenzfertigung von Zellophan in den Vereinigten Staaten und den Vertrieb in Nord- und Mittelamerika regelte. 

Bircher-Raffel aus dem Aargau – das Originalwerkzeug fürs Birchermüesli

Das Birchermüesli ist ein weltbekanntes Schweizer Frühstück, das um 1900 vom Aargauer Arzt und Ernährungsreformer Dr. Maximilian Oskar Bircher-Benner (1867–1939) erfunden wurde. Dr. Bircher-Benner war überzeugt, dass eine rohköstliche Ernährung die Gesundheit stärkt. Um Äpfel, Nüsse und Gemüse für seine Rezepte vorzubereiten, benötigte er ein robustes Küchenwerkzeug – die Bircher-Raffel.

Nur wenige wissen, dass auch diese spezielle Raffel auf Bircher-Benner zurückgeht. Mit ihr liess sich das Birchermüesli erstmals in seiner typischen Form zubereiten.

Diese Bircher-Raffel wurde von der Firma Egro (Egloff & Söhne) in Niederrohrdorf hergestellt. Das Unternehmen wurde 1849 von Kastor Egloff als kleine Blechwarenwerkstatt gegründet und produzierte zunächst einfache Haushaltsgeräte wie Kellen und Kannen. 

1926 brachte Egro die Bircher-Raffel auf den Markt, die Bircher-Benners Ernährungsreform für den Alltag praktikabel machte und das Frühstück nachhaltig prägte. Später entwickelte sich die Firma zu einem führenden Hersteller professioneller Kaffeemaschinen – heute steht Egro für über 170 Jahre Schweizer Innovationsgeist.

Der Sparschäler – dünn geschält, dick gespart 

Kaum ein Küchenwerkzeug ist so schlicht und doch so genial wie der Sparschäler. Statt mühsam mit dem Messer Kartoffeln oder Karotten zu schälen, gleitet seine Klinge hauchdünn über das Gemüse – und spart nicht nur Zeit, sondern auch wertvolles Fruchtfleisch.

Noch heute gehört der Sparschäler zu den meistverkauften Küchenhelfern der Schweiz – und ist längst ein Exportschlager. Wer ihn einmal benutzt hat, will ihn nicht mehr missen.

1948 patentierte der aus Davos stammende, amerikanisch-böhmische Erfinder Alfred Neweczeral (1899-1959) ein Schälgerät für Kartoffeln, Gemüse und Obst. Unter dem Markennamen “Rex”wurde der Sparschäler millionenfach verkauft und gilt bis heute als Klassiker.

Sein Erfolgsrezept: eine beweglich gelagerte Klinge, die den Konturen des Schälguts mühelos folgt. Ein gegenüberliegender Abstandshalter verhindert zu tiefem Schälen – daher der Name “Sparschäler”. Modelle mit beweglicher Klinge werden auch Pendelschäler genannt.

Der Erfinder Alfred Neweczeral ist der Grossvater des heutigen Inhabers der Zena AG in Affoltern Am Albis, die das Modell “Rex” bis heute produziert – inzwischen über 60 Millionen Mal.

Der Würfelzucker – eine süsse Schweizer Erfindung in Tschechien

Im 19. Jahrhundert war das Kaffeetrinken noch eine ziemlich harte Angelegenheit. Zucker gab es nicht handlich verpackt, sondern in grossen, steinharten Zuckerhüten – oft bis zu 1,50 Meter hoch. Wer seinen Kaffee süssen wollte, musste die Hüte mit Hammer, Zange oder speziellen Zuckerbrechern zertrümmern. Das war nicht nur mühsam, sondern auch gefährlich: Verletzungen waren an der Tagesordnung. 

Eine süsse Wendung nahm diese Plackerei 1841 in Tschechien. Dort erfand der aus Rheinfelden stammende Jacob Christoph Rad (1799-1871), Leiter einer Zuckerfabrik, den Würfelzucker – angeblich, weil sich seine Frau beim Zuckerbrechen verletzt hatte. Damit war Schluss mit der Zuckerhuthackerei und das Kaffeekränzchen wurde ein Stück bequemer.

Der in Rheinfelden geborene Zuckerfabrikant Jacob Christoph Rad änderte dies 1841. Seine Frau beklagte sich über die mühsame Prozedur – worauf Rad den Zucker raspelte, anfeuchtete und in kleine Formen presste. Nach dem Trocknen entstanden die ersten handlichen Zuckerwürfel. Diese einfache, aber geniale Erfindung setzte sich rasch durch – bis heute sind Zuckerwürfel aus unserem Alltag kaum wegzudenken. 

Diese einfache, aber geniale Erfindung setzte sich rasch durch – bis heute sind Zuckerwürfel aus unserem Alltag kaum wegzudenken.

Das Eierprüfgerät “Mirex” – nie wieder schlechte Eier

Was heute skurril wirkt, war in den 1970er-Jahren eine echte Innovation: das Aargauer Eierprüfgerät “Mirex”. Mit einer integrierten Lichtquelle konnten Eier durchleuchtet werden – so sah man sofort, ob sie frisch waren oder ob sich bereits ein Keim gebildet hatte. Im Haushalt und in der Gastronomie war das eine kleine Revolution: keine bösen Überraschungen mehr beim Aufschlagen verdorbener Eier.

Was heute skurril wirkt, war in den 1970er-Jahren eine echte Innovation: das Aargauer Eierprüfgerät “Mirex”. Mit einer integrierten Lichtquelle konnten Eier durchleuchtet werden – so sah man sofort, ob sie frisch waren oder ob sich bereits ein Keim gebildet hatte. Für Hausfrauen und Gastronomen war das eine kleine Revolution: keine bösen Überraschungen mehr beim Aufschlagen verdorbener Eier.

Das “Mirex” wurde von der in Teufenthal ansässigen Firma Injecta AG entwickelt, die internationale Bekanntheit als Zulieferin für Marken wie Elna, Philips, Jura oder BMW erlangte. Neben industriellen Komponenten brachte Injecta unter dem Markennamen INCA auch eigene Produkte auf den Markt – darunter dieses Eierprüfgerät. Optisch erinnert es an einen übergrossen Kunststoff-Eierbecher, im Innern sorgt ein simples, aber effektives System aus Lampe und Spiegel dafür, dass die Luftblase im Ei sichtbar wird: je kleiner die Blase, desto frischer das Ei.

Diese Alltagshelfer zeigen: Schweizer Industriegeschichte besteht nicht nur aus grossen Namen und Maschinen, sondern auch aus stillen, praktischen Erfindungen. Sie verkörpern den Einfallsreichtum und Unternehmergeist, mit dem Innovationen aus dem Aargau und aus der ganzen Schweiz ihren Weg in Küchen, Haushalte und Betriebe weltweit gefunden haben – und bis heute unseren Alltag prägen.

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