Tierhaltung im Wald war bis ins 19. Jahrhundert üblich. Die Bauern trieben ihr Vieh in die Wälder, um auf den Äckern Feldfrüchte für die eigene Ernährung anzubauen. Kühe, Schweine, Schafe oder Ziegen frassen im Wald Kräuter, Laub und Eicheln oder Bucheckern. Um 1500 mästeten die Bauern von Möriken ihre Schweine am Chestenberg, obwohl sie dafür kein "Acherum" besassen, keine Erlaubnis zur Tiermast in Buchen- oder Eichenhainen.
Weidehaltung im Wald verhinderte, dass junge Bäume nachwachsen konnten. Der Wald war heller und lichter als heute. Waldweiden trugen neben der Holzwirtschaft dazu bei, dass die Waldflächen im Lauf des 19. Jahrhunderts abnahmen.
Seit 1902 sind Waldweiden in der Schweiz verboten. Davon rücken die Behörden zunehmend ab: Lichte Wälder bieten vielen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Eine Waldweide kann nur mit einer Sonderbewilligung des Kantons eingerichtet werden.