Willkommen in der Welt der Fasern! Hier kann man sich durch die verschiedenen Fasern tasten und Kenntnis erhalten, welche Materialien in unseren Breiten einst versponnen wurden. Üben Sie sich in der uralten Kunst des Wollspinnens mit Handspindeln!
In der Jungsteinzeit trugen die Menschen Kleider aus versponnenen Pflanzen- und Tierfasern wie Leinen und Wolle. Das war ein sehr arbeitsreiches unterfangen, vom Flachs zum Leinenzwirn, respektive von der Rohwolle zum fertigen Garn. Die Handspinntechniken wurden in einer relativ kurzen Zeitspanne stark verfeinert. Im alten Ägypten wurde beispielsweise feinster Leinenstoff aus filigran versponnenen Leinenzwirnen verwoben.
Es kommt eher selten vor, dass gut erhaltene, mehrere Tausend Jahre alte Stofffragmente gefunden werden. Daher bleibt oft nur die Vermutung, wie die Kleider und ihre Muster ausgesehen haben könnten. Dank der Gemälde oder Schnitzereien, kann man sich bei manchen Kulturen ein Bild von den Kleidungsstücken, Farben und Mustern machen, die man in den verschiedenen Epochen trug.
Wer feinen Faden gesponnen hatte, konnte stolze Preise dafür verlangen. Denn feine Leinenstoffe waren bereits im alten Ägypten sehr begehrt, so dass für dünne Wollstoffe in der Antike und im Mittelalter hohe Summen ausgegeben wurden.
Die Verwendung von Handspindeln hat sich unabhängig voneinander auf der ganzen Welt entwickelt. In Europa wurden die Spinnwirtel aus sehr verschiedenen Materialien gefertigt, wie zum Beispiel aus Ton, Bein, Holz und später auch aus Speckstein und sogar Glas.