Museum Aargau

Das Schmiedehandwerk der Römer: Vom Eisenerz zum fertigen Gladius

Zurück zum Blog 04. Juni 2025 Categories Römerzeit Römische Geschichten aus Vindonissa Eisen war zentral für den Alltag der Legionäre, auch in Vindonissa. Vom Rohstoff Eisenerz zum Endprodukt – beispi

 
Museum Aargau

Objekt-Quiz: "Was ist das?"

Zurück zum Blog 04. Juni 2025 Im Objekt-Quiz "Was ist das?" tauchen Sie ein in die materielle Geschichte des Kantons Aargau. Entdecken Sie ausgewählte Objekte aus der Sammlung von Museum Aargau – und

 
Museum Aargau

Die Geschichte des Rebbergs von Schloss Wildegg

Zurück zum Blog 12. Juni 2020 Categories Neuzeit Schlossgeschichten Über 400 Jahre lang war der Rebberg am Hügel unterhalb von Schloss Wildegg im Besitz der Familie Effinger. Wie gestaltete sich der W

 
Vindonissa Museum

Räume mieten

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Klosterhalbinsel Wettingen

Räume mieten: Gasthof Sternen

Der Gasthof Sternen, der älteste Gasthof der Schweiz, ist bekannt für seine hochstehende Küche in herrschaftlichem Ambiente. Die Säle bieten vielseitige Möglichkeiten für Anlässe wie Bankette, Busines

 
Museum Aargau

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Lösungswörter Lösungswort 1 * Lösungswort 2 * Lösungswort 3 Persönliche Angaben Vorname * Nachname * E-Mail Adresse * Adresse * PLZ * Ort * Ich möchte den E-Mail-Newsletter abonnieren für: Erwachsene

 
Museum Aargau

Rhabarber im Garten: Anbau, Pflege und Ernte richtig gemacht

Zurück zum Blog 06. Juni 2025 Category Gartentipp aus dem Wildegger Schlossgarten Rhabarber ist reich an Vitamin C und Mineralstoffen – und lässt sich einfach im Garten anbauen. Im Gartentipp erklärt

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Räume mieten: Löwensaal Löwenscheune

Der Löwensaal mit dem imposanten Dachstuhl ist in seiner Art und Grösse einzigartig in der Region. Der Raum im Obergeschoss der Löwenscheune besticht durch die Symbiose von historischer und modernster

 
Museum Aargau

Johannes von Hallwyl: ein Aargauer Adliger in der Karibik

Zurück zum Blog 19. Mai 2025 Category Neuzeit Johannes von Hallwyl lebte in den 1720er- und 1730er-Jahren auf Martinique und in Saint-Domingue, dem heutigen Haiti. Was trieb ihn über den Atlantik? Und

 
Schloss Wildegg

Museumswald mit Geissen

Museumswald Preis Eintritt frei Ort Der Museumswald befindet sich oberhalb des Spielplatzes bei Schloss Wildegg 0 Waldnutzung im 18. und frühen 19. Jahrhundert Der neue Museumswald von Schloss Wildegg

Gradian

Museumsblog

Vom Puppenhaus zur Puppenstube: Miniaturwelten voller Geschichte

Puppenhäuser und Puppenstuben sind mehr als nur Kinderspielzeuge: Sie spiegeln Kultur, Handwerk und Gesellschaft vergangener Jahrhunderte wider. Mit Exemplaren der Sammlung Museum Aargau geben wir Einblicke in die faszinierende Geschichte der Miniaturwelten.

16. bis 18. Jahrhundert: Puppenhäuser als Schaustücke 

Die Geschichte der Puppenhäuser reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Das älteste bekannte Puppenhaus stammt von Herzog Albrecht V. von Bayern. Er liess 1557 eine verkleinerte Nachbildung seines Fürstenhauses bei seinem Hofschreiner anfertigen. Im 17. und 18. Jahrhundert erfreuten sich Miniaturwelten besonders in Patrizierfamilien grosser Beliebtheit, die ihre Häuser detailgetreu nachbilden liessen.

Puppenhäuser waren handgefertigt, aus hochwertigen Materialien und zeugten von grossem Kunsthandwerk. Stolz demonstrierten die wohlhabenden Besitzenden mit den Puppenhäusern ihre kultivierte Lebensweise und ihren sozialen Rang. Dies macht sie zu wertvollen Objekten, die uns einzigartige Einblicke in die Wohnkultur und Alltagswelt vergangener Jahrhunderte bieten.

Vom Puppenhaus zur Puppenstube: Wandel zum Spielzeug im 19. Jahrhundert

Mit der Industrialisierung veränderte sich die Funktion von Puppenhäusern. Puppenstuben – die kleineren und preiswerteren Puppenhäuser – wurden zunehmend populär und fanden ab dem 19. Jahrhundert ihren Weg in Kinderzimmer. Die Puppenstube unterscheidet sich in ihrer Bauweise vom Puppenhaus: Sie besteht meist aus einem oder zwei gegenüberliegenden Zimmer in einem offenen Raum ohne Dach (z.B. Schlafzimmer und Wohnzimmer oder Küche) und diente primär zum Spielen.

Pädagogen wie Friedrich Fröbel erkannten den pädagogischen Wert solcher Miniaturen: Puppenstuben vermittelten spielerisch die Organisation eines Haushalts, förderten soziale Lernprozesse und machten Kinder mit alltäglichen Situationen vertraut. Gleich wie die früheren Puppenhäuser spiegeln auch Puppenstuben die Wohnkultur ihrer Epoche wider.

Puppenstuben im 20. Jahrhundert: Beispiele aus der Sammlung Museum Aargau

Auch in der Schweiz spielten Puppenstuben eine besondere Bedeutung. Sie waren oft aus lokalem Holz gefertigt und wurden über Generationen weitergegeben. Diese Miniaturhäuser erzählen so nicht nur Familiengeschichten, sondern zeugen auch von der engen Verbindung zwischen Handwerk und bürgerlicher Wohnkultur.

Nur wenige Puppenstuben aus dem 20. Jahrhundert blieben erhalten, da sie nicht mehr ausschliesslich als Schauobjekte dienten, sondern aktiv zum Spielen genutzt wurden. Die folgenden liebevoll und detailreich gestalteten Puppenstuben und Puppenensembles stammen aus der Sammlung Museum Aargau und veranschaulichen die Wohnkultur sowie die Funktion der Puppenstube im 20. und 21. Jahrhundert. 

Zweiteilige Puppenstube aus dem frühen 20. Jahrhundert

Diese Puppenstube stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert und gehört zu den ältesten und am besten erhaltenen Puppenstuben der historischen Sammlung. Sie besteht aus zwei Zimmern mit Glasfenstern, die von roten und weissen Vorhängen geschmückt sind. Die Wände und Böden sind mit bunt gemusterten Papiertapeten versehen. Die Einrichtung spiegelt den Stil des frühen 20. Jahrhunderts wider. An der Abnutzung zeigt sich der Übergang vom repräsentativen Schaustück hin zum pädagogischen Spielzeug.

Puppenwaschküche aus Holz (ca. 1910-1920)

Diese aus Holz gefertigte Puppenwaschküche datiert auf die Zeit um 1910-1920, bildet eine typische Waschküche aus bescheidenen Verhältnissen detailgetreu nach. Das robuste Holzgehäuse ist stabil konstruiert und enthält einen kleinen Ofen mit zwei Kesseln, die den Waschprozess veranschaulichen. Ein integrierter Kamin sorgt für den notwendigen Rauchabzug.

Zu ihrer Ausstattung gehören ein Bügelbrett mit Bügeleisen, ein Lavabo mit Abflussbecken und Spiegel sowie zahlreiche Zubehörteile, die den Alltag in einer Waschküche nachstellen: Miniaturkleidung hängt an der Wäscheleine, während Waschmittelpackungen und ein Teppichklopfer die Szenerie abrunden. Diese liebevoll gestaltete Puppenwaschküche vermittelt einen lebendigen Eindruck des damaligen häuslichen Lebens.

Puppenensembles ohne Gehäuse (ca. 1982)

Folgende Puppenensembles sind ohne Gehäuse geschaffen worden und, wurden ca. 1982 von der Donatorin Marlies Wiedenmeier hergestellt und Museum Aargau geschenkt. Die Puppen wurden einzeln angefertigt und von Hand modelliert. Die Herstellungszeit pro Puppe betrug zirka 40 Stunden.

Zwei Puppen mit Waschutensilien

Das Ensemble besteht aus zwei Puppen und verschiedenen Waschutensilien, darunter ein Waschbrett, ein Waschtrog, ein Holzstuhl mit geflochtener Sitzfläche, eine Wäscheleine sowie drei kleine Holztröge. Ergänzt wird die Ausstattung durch Accessoires wie Seifenstücke, zwei geflochtene Körbe, vier gehäkelte und gestrickte Kleidungsstücke und sogar ein kleines Holzschaf. Dieses liebevoll und detailreich gefertigte Ensemble zeigt die vielfältige Auswahl an Miniatur-Waschutensilien, die für die Darstellung des häuslichen Alltags zur Verfügung standen.

Puppe und Miniaturküche mit Kochbuch

Dieses Ensemble präsentiert eine funktionierende Miniaturküche mit Backofen, Vorratsdosen und verschiedenen Küchengeräten. Bemerkenswert ist das "Settiner Puppenkochbuch" - ein kleinformatiges historisches Miniaturkochbuch, herausgegeben von Richard Braun. Dieses 62-seitige, speziell auf Kochrezepte für Puppenküchen abgestimmte Buch wurde als Beigabe zu Puppenküchen angeboten. Es enthält Anleitungen für Rezepte wie Anis-Kräpflein und Zwiebel-Sauce. Einige Rezepte, wie der "Mäusebraten" oder das "junge Gänschen aus Walnüssen", sind humorvoll gestaltet und unterstreichen die spielerische Natur des Puppenspiels. Eine Puppe in einer Dienstmagd-Uniform vervollständigt die Szenerie und vermittelt einen authentischen Einblick in die bürgerliche Küchenwelt jener Zeit.

Puppenensemble mit Stube

Dieses Puppenensemble zeigt eine detailreiche Stube mit einer weiblichen Puppe und Miniaturmöbeln. Im Mittelpunkt steht eine weibliche Puppe mit braunen Haaren, die ein dunkelblaues Baumwollkleid mit weissem Rüschenunterkleid und schwarze Lackschuhe trägt. Umgeben ist sie von Miniaturmöbeln wie einem Schreibtisch, einem geflochtenen Stuhl und einem Kinderwagen. Ein Teppich rundet die Szene ab. Kleine Details – Tassen, Teekanne, Kerze, Zeitung, Teller, gehäkelte Tasche, Blumenstrauss, Spiegel und Hut – verleihen der Stube Authentizität und lassen sie lebendig wirken.

Fazit: Puppenstuben als Spiegel der Gesellschaft

Die Puppenstuben aus der Sammlung Museum Aargau sind nicht nur nostalgische Erinnerungsstücke, sondern wertvolle Zeitzeugen. Sie dokumentieren die Verbindung von Handwerk, Pädagogik und gesellschaftlichem Wandel und sind damit ein unverzichtbares Kulturgut, das Tradition und Geschichte in greifbarer Form verkörpert.

Literatur

Weitere Blogbeiträge

Von Patricia Striebel

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