Seit der Steinzeit stellen die Menschen Naturfarben her. Im Laufe der Jahrtausende nutzte man farbige Erden, Halbedelsteine, Pflanzen und Tiere zur Herstellung von Farben. Es kann also theoretisch fast alles verwendet werden, was in der Natur zu finden ist – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Erden liefern besonders lichtechte und haltbare Töne. Auf den ersten Blick denkt jeder, Erde sei nur braun. Erst bei genauerer Beobachtung entdeckt man hier eine grosse Farbenvielfalt: Gelb, Rot, Orange und sogar Blau und Violett kann man mit Steinen und Erde erhalten.
Naturfarben wurden nicht nur für das Schreiben genutzt, sondern auch zum Färben von Stoffen. Dazu wurde die in Wasser gelöste Flüssigkeit erhitzt und die Stoffe darin gebadet.
Weiche Steine, Erden und Kohle, aber auch Pflanzen, Blüten oder Wurzeln, werden in einem Mörser möglichst fein zerrieben. Mit Hilfe eines Siebes wird nun das feine Pulver abgetrennt. Diesem mischt man Wasser und ein Bindemittel bei. Dies macht die Farben dickflüssiger und fixiert sie auf ihrem Untergrund.
Natürliche Bindemittel sind geschlagenes Eiweiss, Mehlkleister, Zuckerwasser, Bier, Quark und Leinoder Speiseöl. Je nach Bindemittel ist die Farbe länger haltbar oder farbecht.