Museum Aargau

Strohindustrie im Aargau: Gold aus der Natur

Zurück zum Blog 04. September 2014 Categories 20./21. Jh. Neuzeit Historische Kleidung Schätze aus der Sammlung Wie wurde aus einfachem Stroh ein Verkaufsschlager? Die Aargauer Strohindustrie brachte

 
Museum Aargau

Das Schmiedehandwerk der Römer: Vom Eisenerz zum fertigen Gladius

Zurück zum Blog 04. Juni 2025 Categories Römerzeit Römische Geschichten aus Vindonissa Eisen war zentral für den Alltag der Legionäre, auch in Vindonissa. Vom Rohstoff Eisenerz zum Endprodukt – beispi

 
Museum Aargau

Canis lupus: Der Wolf im Römischen Reich

Zurück zum Blog 12. August 2025 Categories Römerzeit Märchen & Mythen Römische Geschichten aus Vindonissa Wer kennt sie nicht, die Gründungssage von Rom, in der eine Wölfin eine wichtige Rolle spielt?

 
Museum Aargau

Quiz: Wie gut kennen Sie die Küche des Mittelalters?

Zurück zum Blog 20. August 2025 Categories Mittelalter Quiz & Spiele Welche Lebensmittel kannten die Menschen im Mittelalter noch nicht? Welches Getränk wurde am meisten getrunken? Testen Sie im Quiz

 
Museum Aargau

Quiz: Wie gut kennen Sie die Habsburger?

Zurück zum Blog 09. Oktober 2024 Categories 20./21. Jh. Mittelalter Neuzeit Quiz & Spiele Glauben Sie, dass Sie mit der Geschichte der Habsburger vertraut sind? Testen Sie Ihr Wissen in unserem Quiz z

 
Museum Aargau

Königin Agnes von Ungarn

Zurück zum Blog 20. November 2023 Categories Mittelalter Klosterleben Königin Agnes von Ungarn war eine bedeutende Habsburgerin auf dem Gebiet des heutigen Kantons Aargau. Sie verwaltete ein Kloster,

 
Museum Aargau

Angebote für Familien

AUSGEWÄHLTE HIGHLIGHTS Schloss Lenzburg Zu Besuch bei Schlossdrache Fauchi Legionärspfad Vindonissa Familiensonntag bei den Römern Schloss Hallwyl Fuchsjagd im Wasserschloss SCHLÖSSER Schloss Lenzburg

 
Museum Aargau

Quiz: Welches Fabelwesen sind Sie?

Zurück zum Blog 26. April 2023 Category Quiz & Spiele Drache, Einhorn oder etwas anderes? Erfahren Sie, welches Fabelwesen am besten zu Ihnen passt! Machen Sie das Quiz: In wenigen Klicks finden Sie h

 
Vindonissa Museum

Sammlung

Suche Datierung Alle 0. Jahrhundert 6. Jahrhundert 10. Jahrhundert 14. Jahrhundert 15. Jahrhundert 16. Jahrhundert 17. Jahrhundert 18. Jahrhundert 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert 21. Jahrhundert Entla

 
Museum Aargau

Führungen und Aktivprogramme für Gruppen

Museum Aargau bietet unvergessliche Erlebnisse für Gruppen. Schlemmen Sie wie die Römer und Ritter, entdecken Sie Gartenkultur und erleben Sie Geschichte aus 2000 Jahren am Schauplatz! Ob Vereinsreise

Gradian

Museumsblog

So wird ein Marienkleid aus dem 18. Jh. konserviert

Leider nagt der Zahn der Zeit an allen historischen Objekten unserer Sammlung. Wie ein wertvolles Marienkleid aus dem 18. Jh. konserviert wurde, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Schäden können an historischen Objekten entstehen, weshalb eine Restaurierung oder eine Konservierung nötig wird. Dies geschah auch mit den Marienkleidern, die auf Schloss Hallwyl zu besichtigen sind.

Konservierung und Restaurierung sind nicht dasselbe

Unter Konservierung und Restaurierung wird grundsätzlich das Dokumentieren, Erhalten, Präservieren und Wiederherstellen verstanden. Dies trifft sowohl auf  materielle als auch immaterielle Kunst- und Kulturgüter zu. Beim Restaurieren wird ein Objekt bearbeitet, mit dem Ziel, eine deutlichere kulturelle "Lesbarkeit" des Objektes herzustellen. Dabei werden die historischen und physischen Eigenschaften des Objektes so weit wie möglich respektiert.

Restaurieren kann auch das Ergänzen und Rekonstruieren bedeuten, während bei der Konservierung nur erhaltende Massnahmen durchgeführt werden. Das heisst, dass eine Konservierung direkte Eingriffe an einem Objekt umfasst mit dem Ziel, den Zustand eines Objektes zu stabilisieren und weiteren Verfall aufzuhalten oder zumindest zu verlangsamen.

Ein goldenes Marienkleid aus dem 18. Jh.

Das Goldbrokatkleid der Marienfigur ist auf das Ende des 18. Jahrhundert zu datieren. Die Sammlung Museum Aargau kaufte dieses Kleid zusammen mit anderen Marienkleidern als Konvolut im Jahr 1969. Zum Konvolut gehörte auch die Maria- und Jesuskind-Puppe, welche die verschiedenen Kleider sowie eine Krone und ein Zepter tragen. Dabei spricht man auch von einer Einkleide-Madonna.

Das goldene Marienkleid besteht aus Brokat und Taft, die aus Seide und Baumwolle sind. Genauer gesagt ist es Seidenbrokat mit einer floralen Musterung und gewebten Goldborten. Das Futter ist violetter Seidentaft. Die Marienfigur trägt daneben noch einen brokatenen Schleier.

Das Bekleiden von Bildwerken wie dieser Einkleide-Madonna lässt sich anhand von Denkmälern und Urkunden bis in das spätere Mittelalter zurückverfolgen. Grundsätzlich ist diese Sitte an die Entstehung des Andachtsbildes gebunden, wobei vor allem "Gnadenbilder" bekleidet wurden.

In der Barockzeit bekleidete man vornehmlich gotische oder romanische Skulpturen. Auch beschränkt sich das Bekleiden nicht mehr hauptsächlich auf Marienbilder, Statuen aller Heiligen wurden nun mit Gewändern versehen. Die Kleider der Einkleide-Madonna wurden dabei oft von reicheren Frauen gespendet.

Textilkonservierung

Das Goldbrokatkleid der Marienfigur wurde nicht restauriert, sondern konserviert. Das heisst, es gab keine grösseren Veränderungen am Kleid. Die Konservatorin Woyski Niedermann führte nur erhaltende und reinigende Massnahmen durch. Es wurde aber nicht nur das goldene Brokatkleid und der Schleier konserviert. Zu dieser Konservierung gehörten auch Arbeiten an den Holzpuppen, zwei Unterröcken, einem Umhang, einem bestickten Seidensatingürtel sowie roten und weissen Damastkleidern für die Maria- und Jesuspuppe.

In der Dokumentation zur Konservierung des Kleides wurde auch der Zustand des Kleides vor der Konservierung beschrieben. Beschrieben wird, dass es zahlreiche neue lose flottierende Metallschussfäden gab. Interessant dabei ist, dass es bereits Spannstiche für das Fixieren der losen Metallfäden gab, die selbst nicht mehr hielten. Daneben waren zahlreiche alte Restaurierungen beschädigt und es gab einige dunkle Flecken sowie eine alte Stopfstelle der Oberkante.

Bei der Konservierung selbst war das Ziel, die langfristige Erhaltung und optische Verbesserung des Kleides zu erreichen. Dafür hat die Konservatorin das Kleid sorgfältig abgesaugt und mittels Goretexmembran befeuchtet. Danach wurde das Kleid zum Trocknen glatt ausgesteckt. Anschliessend ersetzte und ergänzte die Konservatorin die fehlerhaften Spannstiche.

Bei den anderen brokatenen Kleidungsstücken führte die Konservatorin dieselben Arbeiten durch. Beim Schleier versuchte sie zusätzlich die ausgeblutete Farbe durch lokales Benetzen und Absaugen zu reduzieren, doch die grüne Farbe blutete so stark aus, dass die Gefahr neuer Flecken zu gross war. 

Nachdem die Konservatorin ihre Arbeit durchgeführt hatte, kam das Kleid wieder ins Schloss Hallwyl. Die Einkleide-Madonna ist nun wieder schön eingekleidet und wartet jetzt auf einen Besuch der Leserinnen und Leser.

Weitere Blogbeiträge

Von Cedric Zbinden

Ähnliche Artikel finden Sie hier:

Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich