Museum Aargau

Tradition und Geschichte der Weihnachtskrippen

Zurück zum Blog 21. Dezember 2022 Category Schätze aus der Sammlung Woher kommt die langlebige Tradition der Weihnachtskrippen und wie wurde sie über die Zeit verändert? Anhand ausgewählter Objekte au

 
Museum Aargau

Der römische Legionär und seine Ausrüstung

Zurück zum Blog 10. Oktober 2025 Categories Römische Geschichten aus Vindonissa Historische Kleidung Römerzeit Was gehört zur Kleidung und Ausrüstung eines römischen Legionärs? Marius Norbanius Cunicu

 
Kloster Königsfelden

Baugeschichts-Tour

35 Wissenswertes zur Baugeschichte mit Königin Agnes und Baumeister Odo Erfahren Sie auf dieser Audio-Tour Wissenswertes über die Entstehung der Klosterkirche Königsfelden und des ehemaligen Doppelklo

 
Kloster Königsfelden

Glasfenster-Tour

30 Wissenswertes zu den Glasfenstern mit Königin Agnes und Baumeister Odo Begleiten Sie Baumeister Odo und Königin Agnes zu den berühmten Glasfenstern im Kloster Königsfelden. Auf dieser Audio-Tour er

 
Museum Aargau

Die Relieffiguren im Kreuzgang des Klosters Wettingen

Zurück zum Blog 03. Oktober 2025 Categories Neuzeit Klosterleben Von den Wänden des Kreuzgangs im ehemaligen Kloster Wettingen blicken seit Jahrhunderten knapp 100 Relieffiguren auf das Geschehen hina

 
Schloss Wildegg

Museumswald

Museumswald Preis Eintritt frei Ort Der Museumswald befindet sich oberhalb des Spielplatzes bei Schloss Wildegg 0 Waldnutzung im 18. und frühen 19. Jahrhundert Der neue Museumswald von Schloss Wildegg

 
Vindonissa Museum

Dauerausstellung zu Vindonissa

Preis: im Museumseintritt inbegriffen Anmeldung: nicht erforderlich Entdecken Sie Original-Objekte aus Ausgrabungen Wie haben die Römer vor 2000 Jahren auf dem Gebiet der heutigen Schweiz gelebt? Was

 
Museum Aargau

Frisches Bier im passenden Bierhumpen

Zurück zum Blog 04. Oktober 2023 Categories Schätze aus der Sammlung Neuzeit Mit den ersten frischeren Tagen im Herbst beginnen zahlreiche Volksfeste. Seien dies Erntedankfeste, Winzerfeste oder ander

 
Vindonissa Museum

Highlights der Sammlung

Entlassungsurkunde eines Legionärs Objekte aus Vindonissa Gladius in Schwertscheide Objekte aus Vindonissa Grabstein der Maxsimila und Heuprosinis Objekte aus Vindonissa Haarnadel mit Frauenbüste Obje

 
Schloss Lenzburg

Schloss-Foxtrail Lenzburg

Foxtrail Buchen Sie Ihr Foxtrail-Erlebnis direkt online über www.foxtrail.ch. 150 Jagt den Fuchs, löst knifflige Rätsel und entdeckt das Drachenschloss Der Fuchs braucht eure Hilfe, um Bärtschi zu fin

Gradian

Museumsblog

So wird ein Marienkleid aus dem 18. Jh. konserviert

Leider nagt der Zahn der Zeit an allen historischen Objekten unserer Sammlung. Wie ein wertvolles Marienkleid aus dem 18. Jh. konserviert wurde, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Schäden können an historischen Objekten entstehen, weshalb eine Restaurierung oder eine Konservierung nötig wird. Dies geschah auch mit den Marienkleidern, die auf Schloss Hallwyl zu besichtigen sind.

Konservierung und Restaurierung sind nicht dasselbe

Unter Konservierung und Restaurierung wird grundsätzlich das Dokumentieren, Erhalten, Präservieren und Wiederherstellen verstanden. Dies trifft sowohl auf  materielle als auch immaterielle Kunst- und Kulturgüter zu. Beim Restaurieren wird ein Objekt bearbeitet, mit dem Ziel, eine deutlichere kulturelle "Lesbarkeit" des Objektes herzustellen. Dabei werden die historischen und physischen Eigenschaften des Objektes so weit wie möglich respektiert.

Restaurieren kann auch das Ergänzen und Rekonstruieren bedeuten, während bei der Konservierung nur erhaltende Massnahmen durchgeführt werden. Das heisst, dass eine Konservierung direkte Eingriffe an einem Objekt umfasst mit dem Ziel, den Zustand eines Objektes zu stabilisieren und weiteren Verfall aufzuhalten oder zumindest zu verlangsamen.

Ein goldenes Marienkleid aus dem 18. Jh.

Das Goldbrokatkleid der Marienfigur ist auf das Ende des 18. Jahrhundert zu datieren. Die Sammlung Museum Aargau kaufte dieses Kleid zusammen mit anderen Marienkleidern als Konvolut im Jahr 1969. Zum Konvolut gehörte auch die Maria- und Jesuskind-Puppe, welche die verschiedenen Kleider sowie eine Krone und ein Zepter tragen. Dabei spricht man auch von einer Einkleide-Madonna.

Das goldene Marienkleid besteht aus Brokat und Taft, die aus Seide und Baumwolle sind. Genauer gesagt ist es Seidenbrokat mit einer floralen Musterung und gewebten Goldborten. Das Futter ist violetter Seidentaft. Die Marienfigur trägt daneben noch einen brokatenen Schleier.

Das Bekleiden von Bildwerken wie dieser Einkleide-Madonna lässt sich anhand von Denkmälern und Urkunden bis in das spätere Mittelalter zurückverfolgen. Grundsätzlich ist diese Sitte an die Entstehung des Andachtsbildes gebunden, wobei vor allem "Gnadenbilder" bekleidet wurden.

In der Barockzeit bekleidete man vornehmlich gotische oder romanische Skulpturen. Auch beschränkt sich das Bekleiden nicht mehr hauptsächlich auf Marienbilder, Statuen aller Heiligen wurden nun mit Gewändern versehen. Die Kleider der Einkleide-Madonna wurden dabei oft von reicheren Frauen gespendet.

Textilkonservierung

Das Goldbrokatkleid der Marienfigur wurde nicht restauriert, sondern konserviert. Das heisst, es gab keine grösseren Veränderungen am Kleid. Die Konservatorin Woyski Niedermann führte nur erhaltende und reinigende Massnahmen durch. Es wurde aber nicht nur das goldene Brokatkleid und der Schleier konserviert. Zu dieser Konservierung gehörten auch Arbeiten an den Holzpuppen, zwei Unterröcken, einem Umhang, einem bestickten Seidensatingürtel sowie roten und weissen Damastkleidern für die Maria- und Jesuspuppe.

In der Dokumentation zur Konservierung des Kleides wurde auch der Zustand des Kleides vor der Konservierung beschrieben. Beschrieben wird, dass es zahlreiche neue lose flottierende Metallschussfäden gab. Interessant dabei ist, dass es bereits Spannstiche für das Fixieren der losen Metallfäden gab, die selbst nicht mehr hielten. Daneben waren zahlreiche alte Restaurierungen beschädigt und es gab einige dunkle Flecken sowie eine alte Stopfstelle der Oberkante.

Bei der Konservierung selbst war das Ziel, die langfristige Erhaltung und optische Verbesserung des Kleides zu erreichen. Dafür hat die Konservatorin das Kleid sorgfältig abgesaugt und mittels Goretexmembran befeuchtet. Danach wurde das Kleid zum Trocknen glatt ausgesteckt. Anschliessend ersetzte und ergänzte die Konservatorin die fehlerhaften Spannstiche.

Bei den anderen brokatenen Kleidungsstücken führte die Konservatorin dieselben Arbeiten durch. Beim Schleier versuchte sie zusätzlich die ausgeblutete Farbe durch lokales Benetzen und Absaugen zu reduzieren, doch die grüne Farbe blutete so stark aus, dass die Gefahr neuer Flecken zu gross war. 

Nachdem die Konservatorin ihre Arbeit durchgeführt hatte, kam das Kleid wieder ins Schloss Hallwyl. Die Einkleide-Madonna ist nun wieder schön eingekleidet und wartet jetzt auf einen Besuch der Leserinnen und Leser.

Weitere Blogbeiträge

Von Cedric Zbinden

Ähnliche Artikel finden Sie hier:

Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich