Dreifarbige Eierküchlein: Probieren Sie dieses mittelalterliche Dessert-Rezept aus – ein wahrer Genuss für Augen und Gaumen! Unsere Schlossköchin zeigt Ihnen im Video, wie es geht.
Unser Rezept für die dreifarbigen Eierküchlein stammt aus einer Basler Handschrift des 15. Jahrhunderts – einer Zeit, in der Eier in der Küche äusserst vielseitig verwendet wurden. Neben Omeletten mit Orangen oder anderen exotische Zutaten finden sich in den Kochbüchern und Rezeptsammlungen auch viele gefüllte Eier oder eingelegte Eier. Viele Puddings werden zudem mit Eiern verdickt. Und natürlich werden die Pasteten- und Krapfenteige mit Eiern hergestellt.
Unser Rezept für dreifarbige Eierküchlein ist für 2 Personen gedacht.
Dauer: ca. 45 Minuten
Zutaten
Omeletts:
- 6 Eier
- 30 g glatte Petersilie, fein gehackt, gemörsert
- Schmalz oder Rapsöl
- Zucker
Teig:
- 2 Eier
- 2 EL Wasser
- 2 EL Mehl
- 5 Safranfäden, gemörsert
Arbeitsmaterial:
- 3 Schüsseln
- 1 Mörser gross
- Pfannen
- Bratspiesse
Zubereitung
Die Eier trennen. Alle Eigelbe in eine Schüssel geben.
Die Eiweisse wie folgt aufteilen: Je 3 Eiweisse in die zwei anderen Schüsseln geben.
Die Eiweisse halb steif schlagen, oder bis sie nicht mehr durchsichtig, sondern weiss sind.
Die Petersilien mittelfein hacken und dann im Mörser bearbeiten und zerstossen bis sie Pestokonsistenz haben.
Dann das Petersilienpesto in eine der Schüsseln mit Eiweiss geben, gut umrühren.
Omeletts ausbacken:
- Die grüne Eiweissmasse in der Bratpfanne ausbacken, sodass Ober- und Unterseite des Omeletts fest sind.
- Die Eigelbmasse in der Pfanne ausbacken, sodass beide Seiten fest sind.
- Die letzten 3 Eiweisse in der Pfanne ausbacken, sodass auch hier beide Seiten fest sind.
Die drei Omeletts so aufeinanderlegen, dass die grüne Omelette in der Mitte ist.
Die geschichteten Omeletts in gleich grosse Vierecke schneiden. Die Vierecke dann auf Bratspiesse aufspiessen, zwei bis drei auf einen Spiess. Kühl stellen.
Für den Teig die zwei Eier schaumig schlagen und mit dem Safran mischen. Wasser und wenig Mehl beimischen. Der Teig soll relativ flüssig sein, aber nicht zu flüssig. Den Teig gleichmässig über die aufgespiessten Vierecke giessen, sodass sie rundum damit bedeckt sind.
Das Öl in der Pfanne heiss werden lassen. Die aufgespiessten Vierecke im heissen Öl ausbacken.
Die so entstandenen Eierteigküchlein der Länge nach in zwei Teile schneiden, auf dem Teller anrichten und gut zuckern. Noch warm servieren.
Quelle
Das Rezept "ein gepachens von dreyerley" stammt aus einer Basler Handschrift, heute zu finden in der Basler Universitätsbibliothek, mit der Signatur "ÖB Basel D II 30" oder digital unter: Cooking Recipes of the Middle Ages, Nr. 52. Datiert wird die Schrift auf das 15. Jahrhundert. Das Originalrezept lautet:
Ein gepachens von dreyerley
Item wiltu machen ein gut gepachens von dreyerley pletter ein gruens daz ander weisz das dritt gel so nym eyer vnd thu daz weisz besunder vnd den totter besunder vnd hack petterlein clein vnd reib in clein in einem scherben vnd raib ayer dor vnter vnd nym den ein pfannen vnd mach sie haisz mit eynem smalcz vnd mach sie den ein gruen platt vnd thu daz herr ausz vnd mach denn ein gell platt von den totteren vnd thu das auch her ausz vnd clopff denn weisz vnd mach ein weisz platt vnd leg den drew pletter uber ein ander vnd daz gruen mitten sey vnd sneid ez denn clein schach zagel vnd stosz ez an ein spissel vnd mag denn ein taig vonn von ayeren vnd mach in gell vnd zeuch ez denn durch ein taig von ayeren vnd vonn wasser vnd pach ez denn in smalcz woll vnd zeuch den dy spiszel dar ausz vnd sneyd ez denn noch der leng von ein ander vnd leg ez in ein schussel vnd thu eynnen zucker dorauff vnd versalcz ez nit.
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