Schloss Wildegg

Reisen zwischen Buchdeckeln

Sonderausstellung 2024 Preis: im Museumseintritt inbegriffen Anmeldung: nicht erforderlich 0 Sonderausstellung in der historischen Bibliothek 2024 steht auf Schloss Wildegg Reiseliteratur im Fokus. Ei

 
Schloss Wildegg

Kombi-Ticket: Schloss Wildegg und Aquarena Schinznach-Bad

Ticket-Varianten: 1 Erwachsene(r) und maximal 3 Kinder: CHF 55 2 Erwachsene und maximal 3 Kinder: CHF 85 Im Kombi-Eintritt inbegriffen sind: Familien-Tageseintritt Schloss Wildegg 1,5 Stunden Aufentha

 
Legionärspfad Vindonissa

Kombi-Ticket: Vindonissa und Aquarena Schinznach-Bad

Ticket-Varianten: 1 Erwachsene(r) und maximal 3 Kinder: CHF 55 2 Erwachsene und maximal 3 Kinder: CHF 85 Im Kombi-Eintritt inbegriffen sind: Familien-Tageseintritt Vindonissa (Legionärspfad Vindonissa

 
Schloss Lenzburg

Verein Freunde der Lenzburg

Das Schloss Lenzburg lässt bei mindestens rund 1700 Personen das Herz höherschlagen: So viele Mitglieder hat der Verein Freunde der Lenzburg (FDL). Der Verein setzt sich in mehrfacher Hinsicht für die

 
Schloss Lenzburg

Kindermuseum

Preis Im Museumseintritt inbegriffen (exkl. bestimmte Bastelmaterialien) Hinweis e Der Bastelbereich schliesst um 16:30 Uhr. Kinder müssen von einer erwachsenen Person begleitet werden Geheime Ecken e

 
Schloss Habsburg

Das schönste Bild von Schloss Habsburg

Preise: Hauptpreis: Gutschein im Wert von CHF 200 für das Schlossrestaurant Habsburg 3x1 Schlösser-Pass von Museum Aargau (1 Erwachsene) Teilnahme: Instagram: Posten Sie Ihr Foto auf Instagram mit dem

 
Vindonissa Museum

Kombi-Ticket: Vindonissa und Aquarena Schinznach-Bad

Ticket-Varianten: 1 Erwachsene(r) und maximal 3 Kinder: CHF 55 2 Erwachsene und maximal 3 Kinder: CHF 85 Im Kombi-Eintritt inbegriffen sind: Familien-Tageseintritt Vindonissa (Legionärspfad Vindonissa

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Observatorium – Dem Wissen auf der Spur

Preis: im Museumseintritt inbegriffen Anmeldung: nicht erforderlich Filmischen Installation durch die Geschichte des Wissens und des Glaubens Reisen Sie im Observatorium in einer filmischen Installati

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Konventgarten

Preis: Eintritt frei 120 Englischer Park, Nutzgarten und Platanenallee Entdecken Sie im Konventgarten der Klosterhalbinsel Wettingen lauschige Plätzchen und streifen Sie durch den historischen Nutzgar

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Medizinalgarten

Preis: Eintritt frei 120 Tradition der klösterlichen Heilkunde Im Medizinalgarten der Klosterhalbinsel Wettingen wachsen heute Heilkräuter, Gewürze, Blumen und auch gewisse Gemüsesorten. Der Garten ve

Gradian

Museumsblog

Bluffen für Vornehme – Ein Poch-Spielbrett von 1760

Spielen ist eine der universalen menschlichen Aktivitäten. Schon vor einem Vierteljahrtausend waren die Menschen für Spiele zu begeistern. Genau dies zeigt ein spezielles Objekt aus der Sammlung des Museum Aargau: ein Spielbrett aus dem 18. Jahrhundert.

Mit seinen 32 Zentimeter Durchmesser hat das achteckige Spielbrett ähnliche Dimensionen wie heutige Brettspiele, die in der Regel an einem Tisch gespielt werden. Das reich verzierte Brett steht auf zwei (ursprünglich vier) gedrechselten Füssen und ist aus Eichenholz gefertigt. In acht eiförmigen Vertiefungen sind Kartenfiguren und –kombinationen gemalt, auf welche die Spieler im Spielverlauf Einsätze setzen können.

Die Inschrift im Zentrum des Holzgeräts macht deutlich, für welches Spiel das Brett gedacht war: Für das "bock spill" (Poch-Spiel). Die Vertiefungen mit den Kartenmotiven sind jeweils mit Umschriften versehen, die sich auf die Funktion der Figuren beziehen und spielerisch wie keck den Spieler ansprechen. So meint der Zweizeiler zu Figur der "Sau": "Hast du die trump Sau in der Hand, so Zieh das Ihre, ist kein Schand".

Das "bock spill" und seine Verwandten

Pochen war und ist ein weitgehend auf Glück basierendes Kartenspiel, das sich aus drei voneinander getrennten Spielphasen zusammensetzt. Das Spielbrett wird in den ersten beiden Phasen verwendet. Bevor sie ihre Karten erhalten, legen die Spieler in die Pochfächer ihre Einsätze und hoffen darauf, mit den ihnen ausgespielten Händen die den Fächern zugeteilten Figuren und Kombinationen zu treffen.

In der zweiten Phase folgt dann das eigentliche "Pochen", bei dem die Spieler weitere Einsätze setzen, ihre Gegenspieler überbieten und letztlich auch "bluffen" können.

Das Pochen dürfte um 1500 aus einer Verbindung von verschiedenen älteren Spielen entstanden sein, bis in die Moderne blieben seine Regeln aber flexibel und regional vielfältig. Verwandt ist es mit dem englischen Kartenspiel Pope Joan oder dem französischen Nain jaune, die beide ebenfalls mit einem Spielbrett mit Fächern für Einsätze gespielt wurden.

Es wird zudem vermutet, dass das Pochen einer der Vorläufer des Poker-Spiels war. Neben dem Spielelement des Spekulierens und dem Bieten von Einsätzen verweist die etymologischen Verwandtschaft der Spielenamen (dt. "pochen", frz. "poque", engl. "poker") darauf hin.

Der Ausdruck 'Pochen' trug neben seiner heutigen Bedeutung ursprünglich übrigens auch – ganz im Sinne der erwähnten Spiele – den Sinn von "Prahlen" und "Herausfordern".

Ausgespielt: Vom Spiel- zum Museumsgegenstand

Das Objekt gehörte zur Ausstattung von Schloss Lenzburg. Diese wird heute von der Sammlung des Museum Aargau verwaltet, nachdem der Kanton Aargau 1956 das Schloss erwarb und es später zum Kern des Museums machte. Die Inschrift auf dem Poch-Brett legt nahe, dass das Spielutensil 1760 hergestellt wurde. Das Spielbrett wurde wohl in einer süddeutschen Werkstatt hergestellt. Nahezu identische Exemplare mit jedoch anderer Jahreszahl sind bspw. in Museumsammlungen in München oder Nürnberg zu finden.

Bis 1798 residierten die Berner Landvögte auf Schloss Lenzburg, zwischen 1757 und 1765 war dies Bernhard von Diesbach, welcher wie seine Vorgänger und Nachfolger ein Mitglied der Stadtberner Obrigkeit war. Gut möglich, dass der Landvogt selbst dem Glückspiel frönte: Wie das aufwändige, kunstvoll bemalte Spielbrett vermuten lässt, war dies eine durchaus teure Anschaffung und das "Pochen" zugleich auch mehr Erwachsenenunterhaltung denn Kinderspiel.

Dieser Beitrag wurde im Juli 2019 von Michael Brunner, ehemaliger Praktikant der Sammlung von Museum Aargau, verfasst.

Von Michael Brunner

Ähnliche Artikel finden Sie hier:

Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich