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Rhabarber im Garten: Anbau, Pflege und Ernte richtig gemacht

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Johannes von Hallwyl: ein Aargauer Adliger in der Karibik

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Schloss Wildegg

Museumswald mit Geissen

Museumswald Preis Eintritt frei Ort Der Museumswald befindet sich oberhalb des Spielplatzes bei Schloss Wildegg 0 Waldnutzung im 18. und frühen 19. Jahrhundert Der neue Museumswald von Schloss Wildegg

Gradian

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Wie ein Maultier Rom zum Weltreich machte

Den meisten zwar bekannt, führt das Maultier eher ein Schattendasein: Es ist weder Pferd noch Esel und begegnet uns im heutigen Alltag nur selten. Ganz anders sahen es die römischen Legionäre, die ohne diese unscheinbaren aber kräftigen Tiere vielleicht nie bis nach Vindonissa gekommen wären.

"Und wie mühsam es ist, die endlosen Züge der Maultiere, die du Massen an Marmor ziehen siehst, zu passieren." So echauffiert sich der römische Dichter Martial in einem seiner Gedichte – und beweist damit, dass es in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. gang und gäbe war, Maultiere als Zugtiere zu verwenden. Dies belegen auch Funde von römischen Grabsteinen und Bronzemünzen. So auf einem Sesterz des Kaisers Tiberius, den er zu Ehren seiner Mutter Livia herausgeben liess:

Das Maultier – Lastwagen, Hybrid oder Edellimousine?

Maultiere sind keine eigene Art, da es sich um eine Kreuzung von Pferd und Esel handelt und sie sich nicht untereinander fortpflanzen können. Im Vergleich zu ihren Elternteilen sind sie sehr robust und genügsam, weswegen sie sich einer grossen Beliebtheit erfreuten und schnell zum Zug- und Lasttier par excellence wurden. Zahlreiche römische Grabsteine zeigen eine von Maultieren gezogene Kutsche. Das Reisen in einer Kutsche war weitaus angenehmer als zu Pferde und bot ausserdem die Möglichkeit der Zurschaustellung des eigenen Reichtums, wozu entsprechend erstklassige und schön geschmückte Maultierstuten zählten. 

Die literarischen Quellen machen deutlich, dass die weiblichen Tiere (lat. mula) aufgrund ihrer grösseren Vitalität vornehmlich als Zugtiere genutzt wurden. Die kastrierten männlichen Exemplare (lat. mulus) wurden hingegen als Lasttiere genutzt, da sie einen kräftigeren Körperbau besitzen. Ein Maultier kann bei ebenem Terrain bis zu 150 kg tragen und dabei bis zu 40 km am Tag zurücklegen – und kommt dabei mit weit weniger Futter aus als ein Pferd. 

Das Maultier in der römischen Legion

Als Lastenträger fand das Maultier schnell seinen Weg in die Legion. Da eine Legion möglichst mobil und autonom sein musste, wurde auf den Transport in Wagen möglichst verzichtet. Stattdessen bepackte man Hunderte von Maultieren, die von Maultier-Treibern (lat. mulio bzw. mularii) versorgt und geführt wurden. Der freundliche und intelligente Charakter der Tiere erleichterte das ganze Unterfangen. Einen Eindruck des Geschehens vermittelt die in Rom stehende Trajanssäule, auf der die Feldzüge Kaiser Trajans gegen die Daker gezeigt werden.

Der Grossteil der in einer Legion eingesetzten Maultiere war jedoch zuständig für das Tragen von:

  • Zelten  
  • Mühlsteinen und Bottichen
  • Grösseren Kochutensilien
  • Nahrungsmitteln
  • Schanzwerkzeugen

Auf jede Zeltgemeinschaft (lat. contubernium), bestehend aus 8 Legionären, kamen zwei Maultiere, da eines allein nicht das ganze Material tragen konnte. Dazu kamen weitere Exemplare für den Transport von leichten Geschützen, Ersatzmaterial sowie der Ausrüstung höherer Offiziere und anderen Begleitpersonals. Schliesslich darf auch der Futterbedarf der Maultiere selbst nicht vergessen werden, wodurch auf eine Legion von 6000 Legionären gut und gerne 1200-1500 Tiere kamen.

Wer sich nun denkt, dass die Legionäre ohne Gepäck marschierten, täuscht sich gewaltig. Nicht umsonst erhielt der Fusssoldat den charmanten Titel mulus marianus, also marianisches Maultier, benannt nach einem berühmten römischen Feldherren. Die bis zu 45 kg beladenen Legionäre hatten damit mitunter mehr als die Hälfte des eigenen Körpergewichtes zu tragen.

Mit dem Maultier nach Vindonissa

Die wissenschaftliche Forschung zur Logistik einer römischen Legion kämpft bis heute mit offenen Fragen. So fanden sich immer wieder Forscher, die ihre Thesen anhand von Experimenten überprüfen wollten. 1985 begab sich der deutsche Archäologe Marcus Junkelmann zusammen mit Freunden und Maultieren auf einen Probemarsch von Italien über die Alpen bis nach Deutschland – auf einer Route, die auch für römische Legionäre belegt ist. 

Nicht wegzudenken

Damit dürfte klar sein, wie essenziell das Maultier für die römischen Legionen und den römischen Alltag überhaupt war. Es erlaubte es den Legionen, ihr Gepäck durch unwegsame Gegenden sicher zu transportieren und die Zulieferungen von Material und Nahrung über das gesamte römische Reich sicherzustellen. Ohne das Maultier hätte die Infrastruktur des römischen Reiches ganz anders ausgesehen und es wäre fraglich, ob es je zum Bau des Legionslagers Vindonissa hätte kommen können.

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Von Luca Grünig

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