Museum Aargau

Canis lupus: Der Wolf im Römischen Reich

Zurück zum Blog 12. August 2025 Categories Römerzeit Märchen & Mythen Römische Geschichten aus Vindonissa Wer kennt sie nicht, die Gründungssage von Rom, in der eine Wölfin eine wichtige Rolle spielt?

 
Museum Aargau

Memory-Spiel: Gesichter der Familie von Hallwyl

Zurück zum Blog 28. Juli 2025 Kennen Sie die Persönlichkeiten hinter den historischen Porträts? In unserem Memory-Spiel treffen Sie auf Mitglieder der Familie von Hallwyl. Weitere Beiträge 19. Mai 202

 
Vindonissa Museum

Römischer Garten von Vindonissa

Preis: im Museumseintritt inbegriffen 0 Rekonstruierter Ziergarten des Legionskommandanten Der römische Garten beim Vindonissa Museum ist eine Oase der Ruhe und Sinnlichkeit. In den Beeten wächst eine

 
Museum Aargau

Quiz: Wie gut kennen Sie die Habsburger?

Zurück zum Blog 09. Oktober 2024 Categories 20./21. Jh. Mittelalter Neuzeit Quiz & Spiele Glauben Sie, dass Sie mit der Geschichte der Habsburger vertraut sind? Testen Sie Ihr Wissen in unserem Quiz z

 
Museum Aargau

Die verschwundene Braut vom Hallwilersee

Zurück zum Blog 19. Januar 2022 Category Märchen & Mythen Man stelle es sich vor: Die ganze Kirchgemeinde ist versammelt und bereit für die bevorstehende Trauung. Ein Jubeltag. Doch die Braut taucht n

 
Schloss Habsburg

Dauerausstellung

Dauerausstellung Preis Eintritt frei Tauchen Sie ein in die Bau- und Siedlungsgeschichte. Im Turm der Hinteren Burg von Schloss Habsburg befindet sich eine kleine Ausstellung zur Bau- und Siedlungsges

 
Museum Aargau

Königin Agnes von Ungarn

Zurück zum Blog 20. November 2023 Categories Mittelalter Klosterleben Königin Agnes von Ungarn war eine bedeutende Habsburgerin auf dem Gebiet des heutigen Kantons Aargau. Sie verwaltete ein Kloster,

 
Museum Aargau

Quiz: Welcher Mittelalterberuf passt zu Ihnen?

Zurück zum Blog 30. Juni 2023 Categories Quiz & Spiele Mittelalter Wären Sie Bauer, Bäuerin oder Ritter? Oder würden Sie eher ins Kloster gehen? Erfahren Sie jetzt, welchem "Beruf" Sie wohl im Mittela

 
Museum Aargau

Quiz: Wie gut kennen Sie die Küche des Mittelalters?

Zurück zum Blog 08. August 2019 Categories Mittelalter Quiz & Spiele Welche Lebensmittel kannten die Menschen im Mittelalter noch nicht? Welches Getränk wurde am meisten getrunken? Testen Sie im Quiz

 
Museum Aargau

Thuja richtig pflegen: Brandgefahr, Schädlinge und häufige Fehler

Zurück zum Blog 25. Juni 2025 Category Gartentipp aus dem Wildegger Schlossgarten Thuja sieht pflegeleicht aus, doch der Schein trügt: Trockenheit, Pilze oder falscher Rückschnitt führen zu braunen St

Gradian

Museumsblog

"Sei doch kein Narr!" Historische Deutung der Narrenfigur

"Sei doch kein Narr!" Das geflügelte Wort taucht in der Literatur sowie der Alltagssprache auf. Gerade auch jetzt – wo die Fasnächtler durch die Schweizer Gassen ziehen – liest und hört man viel von Narren.

Doch was bedeutet es überhaupt, ein Narr zu sein? Finden Sie heraus was es mit der Narrenfigur auf sich hat und warum die Sammlung von Museum Aargau im Besitz eines aussergewöhnlich "närrischen" Gegenstandes ist.

Die Fasnacht und ihre Figuren

Anfangs Jahr ist es wieder so weit: Viele Regionen in der Schweiz feiern die Fasnachtszeit. Auch wenn die Daten der Feierlichkeiten und die einzelnen Bräuche sich unterscheiden, bleibt eines überall gleich: die unglaubliche Euphorie. Verschiedenste Festumzüge, Feuerkünste, Maskenbälle und Konzerte sind in in der Fasnachtszeit zu bestaunen.

Bei diesen – mehrheitlich aus dem Mittelalter stammenden – Bräuche spielen unterschiedlich groteske und sonderliche Figuren eine Rolle. Sie tragen abenteuerliche Namen wie "Blätz" und "Hudi", in Schwyz, "Pierrot" oder "Dummpeter" in Basel oder aargauische Pendants wie der "Narro" und die "Narrönin" in Laufenburg und "Hobuspöönig" in Hallwil.

Die meisten dieser Figuren gehen auf die Commedia dell’arte zurück, die im Italien des 16. – 18. Jh. aufgeführt wurde.

Sie entstand aus denSchauspielgruppen die auf den Jahrmärkten in Italien herumzogen. Die zentrale Figur aus dem breiten Spektrum war der "Arlecchino" (ital., aus dem altfranz: (h)arlekin, (h)erlekin, (h)ellequin, harlequin). Er vereint heidnische Symbolik und steht nach Gerda Baumbach für Doppeldeutigkeit.

Auch die Darstellung in der Kunst zeigt den Harlekin mit einer dem Bild das narren vertrauten Auftretens. Bunte Kleidung, Maske und künstliche Nase, Spitzhut und Stab.

Daneben gab es auch im deutschsprachigen Raum ähnlich Figuren, wie bspw. den "Hanswurst", der eine ähnliche Rolle übernahm. Die Rolle des Vermittlers zwischen den im Mittelalter bestehenden und sich in der frühen Neuzeit langsam aufbrechenden Standesstrukturen, ist im Rahmen des Schauspiels ein geduldetes Format von Gesellschaftskritik.

Die Symbolik der Narren

So war auch die Figur des Hofnarren ein abgeleitetes Wort dieser zum Teil aus heidnischem Glauben entstandene Figuren und ihrer aus der Bibel oder dem christlichen Glauben zugewiesenen Bedeutungen. Sie wurden gleichgesetzt mit dem "Abschaum" der Gesellschaft, den kranken, Missgebildeten und auch den Juden.

Das bekannteste Werk über das Narrentum schuf 1494 der deutsche Sebastian Brant (1457–1521) mit "Daß Narrenschyff ad Narragoniam", das in Basel gedruckt und das erfolgreichste deutschsprachige Buch vor der Reformation wurde. Darin versucht der Autor anhand einer Fahrt von 100 Narren durch ein fiktives Land, die Laster der Gesellschaft anzuprangern und ihnen den Spiegel hinzuhalten. Als Gegenstück dazu kommt der Weise Mann vor, an welchem alle diese Narreteien abprallen. Der ideale Bürger sozusagen.

Brant bedient sich bei der Darstellung an allen bekannten Symbolen, die mit der Figur des narren einhergeht. Eselsohren, Narrenkappen, die sogenannte Gugel, Marotte, Blase, das narrenmal auf der Stirn um nur einige zu nennen. Daraus ergab sich das heute wohlbekannte Bild eines Hofnarren.

Die Narrenattribute

Dabei sind die Utensilien nicht zufällig ausgewählt. Jedes Objekt hat eine Bedeutung. Die Gugel zum Beispiel. Sie lässt den Träger als jemanden vom einfachen Volk identifizieren, d.h jemand ungebildetes.

Zusätzlich kamen im späteren Verlauf noch die Eselsohren hinzu. Sie symbolisieren die Dummheit und die Lasterhaftigkeit. Nach der Schöpfungsgeschichte der Bibel erhielt der Esel die langen Ohren vom Teufel.

Oder der als Narrenwurst bezeichnete Lederbeutel, also eine Art Schlaginstrument in der Form eines Phallus. Sie symbolisiert die weltlichen gelüste wie Völlerei und die sexuelle Begierde und daher sein Träger nicht Gotteswürdig. 

Somit ist die Narrenfigur eine Projektionsfläche für allerlei gotteslästrige Attribute. Damit konnte er nicht ernst genommen werden und daher durfte er seine Narrenfreiheit ausspielen und auch die oberen Herren oder sogar Könige verspotten. Jedoch können auch die besten narren einem schlechten Streich zum Opfer fallen.

So wird der Fall eines Narren namens Gonnella im 15. Jahrhundert am herzoglichen Hof zu Ferrara beschrieben:

"Sein Fürst lässt ihn in einem närrischen Schein-Prozess, den nur der Angeklagte selbst ernst nimmt, zum Tode verurteilen.  Als er seinen Kopf auf den Richtblock legen muss, erleidet er in Panik einen tödlichen Herzschlag - just in dem Moment, als der Henker ihm zum Ergötzen des Hofstaats einen Eimer Wasser über den Kopf kippen will, womit der Spass sein wohltätiges Ende genommen hätte."

Die Waffen eines Narren

Auch die Sammlung ist im Besitz mehrerer närrischer Gegenstände. Eine Gugel ist vorhanden sowie eine Marotte, eine Schelle und am auffälligsten: ein Schwert. Genauer ein Narrenschwert. Natürlich ist es kein richtiges Schwert, da ein Narr nicht weiss wie Waffen zu führen sind. Aber als Lärminstrument ist es allemal geeignet.

In der rheinischen Fasnacht wird jeweils ein Karnevals Prinz gewählt. Er trägt als Zeichen seiner Macht ein Narrenschwert. Woher genau das vorliegende Schwert stammt ist nicht gesichert. Es befand sich bei der Übernahme des Schlosses im Inventar. Es ist ein Meter lang, 2.5 cm breit. Seine "Klinge" besteht aus vier nebeneinander platzierten Holzstücke, die rotweiss gestreift sind. Am Griff befindet sich ein Löwenkopf und drei kleine Schellen baumeln daran.

Eine mögliche Herkunft des Narrenschwertes könnte die 1922 gegründete Heinerich Wirri-Zunft in Aarau sein. Das Zeichen ist nämlich der Adler aus dem Aarauer Stadtwappen, nur mit einem Narrenkopf versehen. Und die Farben rot und weiss sind ebenfalls davon abzuleiten.

Von Romeo Arquint

Ähnliche Artikel finden Sie hier:

Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich