Schloss Lenzburg

Schulreise auf Schloss Lenzburg: Programm-Vorschläge

Programm-Vorschlag 1 Geeignet für: Kindergarten und Unterstufe Anreise Schloss Lenzburg ist bequem mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Es verkehren mehrere Buslinien zum Schlosshügel. Vom Bahnhof

 
Museum Aargau

Quiz: Haben Sie das Potential zum Legionär?

Zurück zum Blog 23. März 2023 Categories Römerzeit Quiz & Spiele Römische Geschichten aus Vindonissa Nicht jeder Dahergelaufene konnte römischer Legionär werden. Was denken Sie? Haben Sie das Potentia

 
Schloss Wildegg

Newsletter abonnieren

Die von Ihnen angegebenen Daten werden ausschliesslich zum Personalisieren unseres Newsletters verwendet und nicht an Dritte weiter gegeben. Zu statistischen Zwecken führen wir anonymisiertes Link-Tra

 
Museum Aargau

Richtig Kompostieren: Tipps und Tricks

Zurück zum Blog 19. März 2025 Category Gartentipp aus dem Wildegger Schlossgarten Kompost ist eine hervorragende Alternative zu Kunstdünger. Durch die langsame Zersetzung gibt es weniger Nitrat-Übersc

 
Schloss Wildegg

Jagd & Wild

Dauerausstellung Preis Museumseintritt So wurde früher mit Greifvögeln und Hunden gejagt Streicheln Sie eine Wildsau und erfahren Sie, wie die Herren von Wildegg um 1800 mit Greifvögeln und Hunden jag

 
Schloss Wildegg

Kinderstube und Pferdestall

Dauerausstellung Preis Museumseintritt Spielen, malen, Pferde satteln! Schloss Wildegg ist ein Paradies für Familien: Kinder spielen und malen in der Schlossscheune – und satteln im Pferdestall die Pf

 
Schloss Hallwyl

Newsletter abonnieren

Die von Ihnen angegebenen Daten werden ausschliesslich zum Personalisieren unseres Newsletters verwendet und nicht an Dritte weiter gegeben. Zu statistischen Zwecken führen wir anonymisiertes Link-Tra

 
Schloss Habsburg

Habsburger Königsweg

Audiorundgang Preis Eintritt frei Geschichte als Hörspiel Erfahren Sie auf einem Rundgang durch Schloss Habsburg an sechs Audiostationen alles über den Aufstieg der Habsburger zur Weltmacht. Auf dem h

 
Schloss Habsburg

Paradiesgarten

Preis Eintritt frei 0 Entdecken Sie ein ganz spezielles Kleinod auf Schloss Habsburg Die Habsburg wurde um 1025 von Radbot, Graf aus dem Klettgau erbaut. In den 70er-, 80er- und 90er-Jahren des 20. Ja

 
Schloss Habsburg

Schloss Habsburg virtuell

Virtueller Rundflug mit VR-Brille Preis Eintritt frei Die VR-Brillen stehen zwischen April und Oktober im Gästezentrum zur Verfügung. Fliegen Sie über die Habsburg von anno 1200! Wie gross Schloss Hab

Gradian

Museumsblog

Der Erdglobus von Johann Georg Klinger von 1792

Der gut erhaltene Erdglobus mit einem Durchmesser von ca. 32 Zentimeter ist in einem schwarz lackierten Holzgestell mit vier Füssen montiert. Ein horizontal dem Gestell aufliegender Holzring umfasst den Globus und zeigt Tierkreiszeichen, Monatsnamen, Himmelsrichtungen und eine Längeneinteilung.

Die Abbildungen auf der eigentlichen Kugel sind auf Papier gedruckte Kupferstiche, die dann auf die mit Gips überzogene Holzkugel geklebt wurden. Der Globus zeigt in Latein beschriftete Länder, Städte, Flüsse, Gebirge und andere geographische Gegebenheiten sowie verschiedene Reiserouten von bekannten Seefahrern.

Aus der Werkstatt von Johann Georg Klinger

Wie in grossen Lettern zu lesen ist, stammt der Standglobus aus der Werkstatt von Johann Georg Klinger (1764-1806). Der Kupferstecher, Kartograf, Verleger, und Kunsthändler Klinger gehörte im späten 18. Jahrhundert zu den berühmtesten Globenbauern der Stadt Nürnberg, die seit der Renaissance eines der europäischen Zentren der Geographie, Astronomie und Kartographie war.

Entgegen dem landläufigen Geschichtsmythos war die Kugelform der Erde bereits seit der Antike und auch im Mittelalter bekannt. Die Zeit der europäischen Globusproduktion begann jedoch Ende des 15. Jahrhunderts im Anschluss an die Seefahrten von Kolumbus, Magellan und anderen. Dreihundert Jahre später zeigten Globen fast die ganze Erde in einem zunehmenden Detailgrad an geographischen, politischen und ethnographischen Informationen.

Erdglobus mit den neuesten Erkenntnissen

Der Klinger-Erdglobus von 1792 rühmte sich, die neusten Erkenntnisse von prominenten Seefahrern wie James Cook oder Louis Antoine de Bougainville zu berücksichtigen, deren Reiserouten als Highlight des Modells eingezeichnet sind. Die Entdeckungsreisenden und Naturforscher des 18. Jahrhunderts wie Cook oder de Bougainville waren beflügelt von einem aufklärerischen Interesse, die Welt in ihrer geographischen, naturwissenschaftlichen und kulturellen Vielfalt zu erfassen und sie prägten sich zu dieser Zeit grundlegend wandelnde Weltbilder und Vorstellungen von der Gestalt der Erde.

Mit aufklärerischem Idealismus und wissenschaftlichem Entdeckerdrang gingen aber auch weniger hehre Absichten einher: Mit dem Ideal die Welt zu verstehen verband sich der Wunsch, sie zu dominieren. Wie Johann Klinger in einer Werbeschrift notierte, hatte er bei der Farbgebung des Globus "Sorge getragen, eine leichte Übersicht von denienigen Oertern zu verschaffen, welche die Europäischen Mächte in den andern Welttheilen besitzen" (Werbeschrift von J.G. Klinger, Nürnberg, 1. April 1792).

In Markierungen wie den frühen britischen oder niederländischen Besitztümern in Süd- und Südostasien zeigt der Globus dann auch bereits die frühe Phase des europäischen Hochimperialismus in Asien und Afrika im 19. und frühen 20. Jahrhundert, als europäische Mächte über fremde Völker herrschten und weite Teile der Erde zu Kolonien machten, die nach den ökonomischen und politischen Interessen ihrer Kolonialherren ausgerichtet wurden. Waren Globen ursprünglich rein wissenschaftlich-technische und entsprechend teure Instrumente, so fanden sie im ausgehenden 18. und vor allem im 19. Jahrhundert aufgrund deutlich niedriger Produktionskosten Eingang ins bürgerliche Leben. Dies wird auch an der Herkunftsgeschichte unseres Exemplars deutlich.

Erdglobus stammt aus dem Kloster Wettingen

Das Objekt wurde der Sammlung Museum Aargau vor einigen Jahren von der Kantonsschule Wettingen übergeben. Der Globus stammte ursprünglich aus den Beständen des Klosters Wettingen, in dessen Räumlichkeiten heute die Kantonsschule untergebracht ist. Lange wurde der Globus als didaktisches Mittel genutzt: 1803 wurde auf Druck des neuen Kantons Aargau eine Klosterschule eröffnet, 1841 wurde auf der Klosterhalbinsel das Aargauer Lehrerseminar eingerichtet, nachdem das Kloster Wettingen 1841 wie alle aargauischen Klöster auf Beschluss des Kantonsparlaments aufgehoben worden war.

Damit entsprach die vermutliche Verwendung des Wettinger Globus auch durchaus den Vorstellungen von Johann Klinger, der seine Globen und Atlanten als Produkte nicht zuletzt "für Bürger und Landschulen" (Kaiserlich privilegirter Reichs-Anzeiger, Nr. 39, 14. August 1793) anpries und damit sicherlich auch Kloster- und Kantonsschüler sowie angehende Lehrer miteinschloss.

Von Rudolf Velhagen

Ähnliche Artikel finden Sie hier:

Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich