Museum Aargau

Memory-Spiel: Gesichter der Familie von Hallwyl

Zurück zum Blog 28. Juli 2025 Kennen Sie die Persönlichkeiten hinter den historischen Porträts? In unserem Memory-Spiel treffen Sie auf Mitglieder der Familie von Hallwyl. Weitere Beiträge 19. Mai 202

 
Vindonissa Museum

Römischer Garten von Vindonissa

Preis: im Museumseintritt inbegriffen 0 Rekonstruierter Ziergarten des Legionskommandanten Der römische Garten beim Vindonissa Museum ist eine Oase der Ruhe und Sinnlichkeit. In den Beeten wächst eine

 
Museum Aargau

Quiz: Welcher Mittelalterberuf passt zu Ihnen?

Zurück zum Blog 30. Juni 2023 Categories Quiz & Spiele Mittelalter Wären Sie Bauer, Bäuerin oder Ritter? Oder würden Sie eher ins Kloster gehen? Erfahren Sie jetzt, welchem "Beruf" Sie wohl im Mittela

 
Museum Aargau

Kasperli: Die Kultfigur des Puppentheaters

Zurück zum Blog 13. November 2024 Category Schätze aus der Sammlung Der Kasper, Kasperle oder auch Kasperli begeistert seit Jahrhunderten Jung und Alt. Er ist der Held des Puppentheaters und ein feste

 
Legionärspfad Vindonissa

Handwerks-Parcours: Holz-Werkstatt

In der Holz-Werkstatt werden Gebrauchsschalen aus Holz gefertigt, sogenannte Mollen. Dazu wird ein frischer Stamm in zwei Hälften gespalten und auf die benötigte Länge geschnitten. Pappelholz eignet s

 
Museum Aargau

Die verschwundene Braut vom Hallwilersee

Zurück zum Blog 19. Januar 2022 Category Märchen & Mythen Man stelle es sich vor: Die ganze Kirchgemeinde ist versammelt und bereit für die bevorstehende Trauung. Ein Jubeltag. Doch die Braut taucht n

 
Schloss Habsburg

Dauerausstellung

Dauerausstellung Preis Eintritt frei Tauchen Sie ein in die Bau- und Siedlungsgeschichte. Im Turm der Hinteren Burg von Schloss Habsburg befindet sich eine kleine Ausstellung zur Bau- und Siedlungsges

 
Museum Aargau

Thuja richtig pflegen: Brandgefahr, Schädlinge und häufige Fehler

Zurück zum Blog 25. Juni 2025 Category Gartentipp aus dem Wildegger Schlossgarten Thuja sieht pflegeleicht aus, doch der Schein trügt: Trockenheit, Pilze oder falscher Rückschnitt führen zu braunen St

 
Legionärspfad Vindonissa

Handwerks-Parcours: Armbänder flechten

Nestelbänder, auch Kordeln genannt, waren in jedem mittelalterlichen Haushalt zu finden. Fast in allen Lebenslagen wurden sie genutzt: als Kleiderverschlüsse, für das Aufhängen von Dingen, für das Anh

 
Legionärspfad Vindonissa

Handwerks-Parcours: Leder-Werkstatt

Schon früh in der Geschichte der Menschen, vor 5000 Jahren, wurde aus Tierhäuten Kleider hergestellt. Um Tierhäute zu gerben, braucht man die so genannten Gerbstoffe. Diese gehen eine chemische Verbin

Gradian

Museumsblog

Der verlorene Garten von Schloss Hallwyl

Vor dem Schloss Hallwyl erstreckt sich ein grosser Kiesplatz. Was lange Jahre als Parkplatz herhalten musste, hatte die Familie von Hallwyl im 18. Jahrhundert als barocken Garten anlegen lassen.

Als der Kanton Aargau in den 1990er-Jahren das Schloss von der Hallwil-Stiftung übernahm, beschränkten sich die Sanierungsmassnahmen darauf, das Gelände des einstigen Gartens in seiner ganzen Ausdehnung wieder zu zeigen. Sieben Eibenkegel entlang dem Krebsbach erinnern an die strengen Gestaltungsprinzipien barocker Gärten.

Für eine Rekonstruktion des Gartens fehlte damals das Geld – was dafür erlaubt, den Platz für Veranstaltungen wie das Openair-Kino zu nutzen. Im Zuge der Recherchen zum Jahresthema "Aufgeblüht!" 2021 stiess das Team von Museum Aargau auf einen unveröffentlichten Plan des Gartens aus dem Jahr 1804.

Garten aus dem 18. Jahrhundert

Wann der Garten vor dem Schloss genau entstand, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. 1754 umgab ein Zaun das Areal östlich des Schlosses; vielleicht diente es damals als Gemüsegarten. Wahrscheinlich liess Bernhardine von Hallwyl den Garten anlegen. Sie wurde 1753 Witwe – noch keine 25 Jahre alt, verlor sie ihren um vierzig Jahre älteren Mann Johannes.

Bernhardine stammte aus einer alten Berner Patrizierfamilie und dürfte Gefallen an einem französischen Garten gefunden haben. Die Bauuntersuchung der Schlossanlage kam zum Schluss, dass die spätmittelalterliche Ufermauer um 1757 durch eine begradigte Mauer ersetzt wurde, die als Begrenzung für den neuen Garten diente.

Älteste Darstellung von 1779

Die erste bekannte Darstellung des Gartens von Hallwyl zeichnete Johann Martin Usteri, der Zürcher Dichter und Maler, von dem auch das Volkslied "Freut euch des Lebens" stammt. Er war mit Johann Heinrich Pestalozzi befreundet, der häufig im Schloss Hallwyl zu Gast war.

Die Skizze des sechzehnjährigen Usteri deutet ein Wasserspiel im Zentrum des Gartens an. Gegen den Bach zu lag eine gewölbte Gartenlaube. Ein Plan von 1780 zeigt die symmetrische Gliederung des Gartens mit einem Wegkreuz, wie sie für Gärten des 18. Jahrhunderts typisch war:

Der Gartenplan des Bündners Johannes Salzgeber

Wie aber war der Garten von Hallwyl bepflanzt? Darüber berichtet uns ein Reisender aus dem Bündnerland, der 1804 auf dem Schloss Hallwyl Halt machte: Johannes Salzgeber, Ammann von Seewis im Prättigau. Er kam auf Einladung Pestalozzis nach Hallwyl. Der Garten am Schlossgraben sei schön und wohl eingeteilt und ein "gelehrter Gärtner" besorge ihn, schreibt er in seinem Reisejournal.

An der östlichen Längsseite des Gartens standen 24 sehr hohe Pappeln als Windschutz. Davor waren 18 Steinobstbäume gepflanzt, wohl Kirschen, vielleicht auch Zwetschgen, Pflaumen oder gar Aprikosen.

Die acht quadratischen Parterres waren mit Buchs eingefasst. Dort wuchsen 60 "Gwerb Baüm von Obst". Ganz präzis scheint die Skizze nicht zu sein – tatsächlich stimmt die Anzahl Bäumchen am rechten Rand, doch wie auch immer man die Punkte in den Rabatten interpretiert, ergibt es nicht 60.

Ausgedehnter Obstanbau

Der Obstbau war in der Herrschaft Hallwyl um 1800 ein wichtiger Erwerbszweig: Salzgeber bemerkt auch, dass der junge Junker Carl von Hallwyl eine grosse Baumschule von etlichen hundert Bäumen angelegt habe, die ihm "reichlich Nutzen" bringe. Neben dem Schlossgarten lagen gegen Seengen zu zwei weitere, grössere Obstgärten.

Nachdem die Herrschaftsrechte 1798 in der Schweiz geendet hatten, war die wirtschaftliche Lage der Familie von Hallwyl zu schlecht, als dass sie sich einen Garten zu blossen Repräsentationszwecken hätte leisten können. Vermutlich hatte bereits Bernhardine von Hallwyl den Garten zu Lust und Nutzen anlegen lassen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich der Obstbau dann zu einem wichtigen Exportzweig der Schweiz aufgeschwungen – dank Eisenbahn und Dampfschiff.

200 Fuss lang, 72 Fuss breit

Wäre es nicht verlockend, im Frühling durch den blühenden Obstgarten vor dem Schloss Hallwyl zu wandeln und in der Gartenlaube oder beim Springbrunnen zu verweilen? Und im Herbst von einer reichen Ernte zu kosten? Johannes Salzgeber hat auch die Masse des Gartens vermerkt – 200 Fuss in der Länge und 72 Fuss in der Breite. Einer Rekonstruktion des einstigen Gartens stünde nichts im Weg – Es fehlt nur noch eine Sponsorin und der "gelehrte Gärtner".

Von Sarah Caspers

Ähnliche Artikel finden Sie hier:

Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich