Museum Aargau

Frisches Bier im passenden Bierhumpen

Zurück zum Blog 04. Oktober 2023 Categories Schätze aus der Sammlung Neuzeit Mit den ersten frischeren Tagen im Herbst beginnen zahlreiche Volksfeste. Seien dies Erntedankfeste, Winzerfeste oder ander

 
Museum Aargau

Der römische Legionär und seine Ausrüstung

Zurück zum Blog 10. Oktober 2025 Categories Römische Geschichten aus Vindonissa Historische Kleidung Römerzeit Was gehört zur Kleidung und Ausrüstung eines römischen Legionärs? Marius Norbanius Cunicu

 
Kloster Königsfelden

Baugeschichts-Tour

35 Wissenswertes zur Baugeschichte mit Königin Agnes und Baumeister Odo Erfahren Sie auf dieser Audio-Tour Wissenswertes über die Entstehung der Klosterkirche Königsfelden und des ehemaligen Doppelklo

 
Kloster Königsfelden

Glasfenster-Tour

30 Wissenswertes zu den Glasfenstern mit Königin Agnes und Baumeister Odo Begleiten Sie Baumeister Odo und Königin Agnes zu den berühmten Glasfenstern im Kloster Königsfelden. Auf dieser Audio-Tour er

 
Museum Aargau

Die Relieffiguren im Kreuzgang des Klosters Wettingen

Zurück zum Blog 03. Oktober 2025 Categories Neuzeit Klosterleben Von den Wänden des Kreuzgangs im ehemaligen Kloster Wettingen blicken seit Jahrhunderten knapp 100 Relieffiguren auf das Geschehen hina

 
Schloss Wildegg

Museumswald

Museumswald Preis Eintritt frei Ort Der Museumswald befindet sich oberhalb des Spielplatzes bei Schloss Wildegg 0 Waldnutzung im 18. und frühen 19. Jahrhundert Der neue Museumswald von Schloss Wildegg

 
Vindonissa Museum

Dauerausstellung zu Vindonissa

Preis: im Museumseintritt inbegriffen Anmeldung: nicht erforderlich Entdecken Sie Original-Objekte aus Ausgrabungen Wie haben die Römer vor 2000 Jahren auf dem Gebiet der heutigen Schweiz gelebt? Was

 
Museum Aargau

Tradition und Geschichte der Weihnachtskrippen

Zurück zum Blog 21. Dezember 2022 Category Schätze aus der Sammlung Woher kommt die langlebige Tradition der Weihnachtskrippen und wie wurde sie über die Zeit verändert? Anhand ausgewählter Objekte au

 
Vindonissa Museum

Highlights der Sammlung

Entlassungsurkunde eines Legionärs Objekte aus Vindonissa Gladius in Schwertscheide Objekte aus Vindonissa Grabstein der Maxsimila und Heuprosinis Objekte aus Vindonissa Haarnadel mit Frauenbüste Obje

 
Schloss Lenzburg

Schloss-Foxtrail Lenzburg

Foxtrail Buchen Sie Ihr Foxtrail-Erlebnis direkt online über www.foxtrail.ch. 150 Jagt den Fuchs, löst knifflige Rätsel und entdeckt das Drachenschloss Der Fuchs braucht eure Hilfe, um Bärtschi zu fin

Gradian

Museumsblog

Kantonale Rhythmen – Eine Militärtrommel mit Aargau-Wappen

Ein seltenes Objekt befindet sich in der Sammlung des Museum Aargau: eine gut zweihundert Jahre alte Militärtrommel, die auf die Anfänge des Kantons Aargau verweist.

Fachbücher zu historischen Uniformen und Wappen füllen die Regale der Bibliotheken – und dies nicht zu Unrecht, denn tatsächlich spiegeln derartige Äusserlich- und Förmlichkeiten oftmals entscheidende historische Prozesse und Entwicklungen wider.

Fluss und Sterne auf Holz

Trommeln in unterschiedlichsten Formen und Grössen gehören zu den ältesten Instrumenten, die im Kriegs- und Militärwesen seit jeher eine Rolle spielten, sei es als Mittel der Kommunikation im Krieg, rhythmusgebend beim Drill- und Marschwesen, oder aber auch für zeremonielle Zwecke bei Paraden und Empfängen.

Im Gegensatz zu den heutzutage meist aus Messing bestehenden Beispielen dieser Bauart, wurde diese Militärtrommel wie für viele Jahrhunderte üblich aus Holz gefertigt. Bemerkenswert sind zum einen die verschiedenen Messinggarnituren auf der Trommelwand sowie deren Bemalung. Das Musikinstrument ist blau-schwarz geflammt und zeigt das Aargauer Wappen und ein Schriftband, das wohl den Militärmusikanten (Heinrich Gelbert) und das Bau- oder Übergabejahr der Trommel (1805) ausweist.

Trotz der Beschriftung ist die Trommel möglicherweise sogar einige Jahre vor 1805 zu datieren: Es ist nicht auszuschliessen, dass eine ältere Trommel mit den Aargauer Farben übermalt wurde. Unter dem Aargauer lässt sich womöglich gar das Berner Wappen mit Schrägbalken und Bärenumriss erahnen.

Ein Wappen für den jungen Aargau

1803 unterzeichnete Napoleon Bonaparte die sogenannte Mediationsakte, die die politische Struktur der Schweiz regelte, nachdem die Franzosen 1798 das Ende der Alten Eidgenossenschaft eingeleitet und die bis 1803 bestehende Helvetische Republik errichtet hatten. Mit der Akte erfolgte auch die Gründung der neuen Kantone Waadt, St. Gallen, Graubünden, Thurgau, Tessin und Aargau. Der neugeschaffene Kanton Aargau war ein regional wie konfessionell uneinheitliches Gebilde. Er setzte sich zusammen aus dem früheren Berner Aargau, den gemeinen Herrschaften Grafschaft Baden und Freiamt sowie dem Fricktal, das bis 1798 noch österreichisch gewesen war. Ein Wappen, das diesem neuen Kanton eine gemeinsame Identität geben sollte, wurde folglich von den kantonalen Behörden ohne historische Vorlage 1803 neu konzipiert.

Nach der geläufigsten Form stehen seine Elemente, weisser Fluss auf Schwarz und drei weisse Sterne auf blau, für die einzelnen Regionen und/oder Städte des Aargaus. Die Anzahl der Zacken der Sterne wurde erst später auf fünf standardisiert, wie die sechszackige Gestaltung auf der Trommel von Heinrich Gelbert zeigt. Auch zeigen frühe Beispiele des Wappens nur einen – anstelle der heute üblichen drei – Flüsse.

Die neue kantonale "corporate identity" der Truppen musste im Laufe des 19. Jahrhunderts allerdings schon bald einmal anderen, nun nationalen Befindlichkeiten weichen, insbesondere nach der Gründung der modernen Schweiz als Bundesstaat 1848. Der kantonalen Uniformenvielfalt sollte nun Einhalt geboten werden, und man war darauf bedacht, dass alle Soldaten der eidgenössischen Armee ein einheitliches Bild boten.

Kantonale Geschichte für 45 Franken

Die Trommel wurde 1893 dem Schweizerischen Landesmuseum in Zürich, selbst erst kurz zuvor gegründet, von einer Privatperson angeboten. Wer der Tambour Heinrich Gelbert genau war, der gemäss Inschrift 1805 für den Aargau trommelte, ist nicht überliefert. Das Landesmuseum vermittelte das Objekt an die "Geschichtsforschende Gesellschaft in Aarau", deren Sammelbestände später in die Sammlungen des (vormals Historischen) Museum Aargau und der Kantonsarchäologie gingen. Die Gesellschaft kaufte das sehr gut erhaltene Stück schliesslich für den Betrag von 45 Schweizer Franken, was heutzutage ungefähr einem Wert von 500 Franken entsprechen würde.

Obwohl die Trommel damals noch keine hundert Jahre alt war, war den rege sammelnden Geschichtsinteressierten des späten 19. Jahrhunderts ein Blick auf die Geschichte des Kantons Aargau und seiner Ursprünge also bereits Einiges wert.

 

Dieser Beitrag wurde im Juni 2019 von Michael Brunner, ehemaliger Praktikant der Sammlung von Museum Aargau, verfasst.

Von Michael Brunner

Ähnliche Artikel finden Sie hier:

Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich