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Das Schmiedehandwerk der Römer: Vom Eisenerz zum fertigen Gladius

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Rhabarber im Garten: Anbau, Pflege und Ernte richtig gemacht

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Museum Aargau

Johannes von Hallwyl: ein Aargauer Adliger in der Karibik

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Museumswald mit Geissen

Museumswald Preis Eintritt frei Ort Der Museumswald befindet sich oberhalb des Spielplatzes bei Schloss Wildegg 0 Waldnutzung im 18. und frühen 19. Jahrhundert Der neue Museumswald von Schloss Wildegg

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Römische Trinkkultur in Vindonissa: Wein und grosse Gelage

Wein gehörte bei den Römern zur Trinkkultur. Historische Quellen berichten von einem Liter Wein pro Kopf jeden Tag! Auch im Legionslager Vindonissa wurde gerne Wein getrunken. Dieser gelangte in Amphoren von Italien und Südgallien nach Vindonissa.

Im Legionslager Vindonissa gab es verschiedene Situationen, in welchen Wein oder Bier getrunken wurde. Zum Beispiel während eines gehobenen Trinkgelages, dem sogenannten comissatio. Dieses war den centuriones und den höheren Militärs vorbehalten. Das Gelage wurde im triclinium abgehalten, dessen Name sich von tri für drei und cline für Liege ableitet. Ein triclinium ist also ein Raum mit drei Liegen, die in einer U-Form zueinander aufgestellt wurden.

Ein solches Triclinium kann im Legionärspfad Vindonissa im Centurionenhaus besichtigt und für private römische Feiern in kleinem Rahmen auch gemietet werden. In sein triclinium lud der centurio Gäste, in der Regel Männer, die mit ihm in strenger Liegeordnung zu Abend assen.

Neben diesen Gelagen wurde auch Unterhaltungsmusik oder Tänzerinnen organisiert. Wie sich solche Feste zugetragen haben, wissen wir aus Schriftquellen. Während die Architektur eines triclinium auch auf einer Ausgrabung erkannt werden kann, sind die Abläufe und Sitten in der Archäologie nur schwer greifbar.

Römer tranken vor allem Gewürzwein

Der Wein, der bei solchen Gelagen aufgetischt wurde, war kein purer Traubenwein, wie er heute getrunken wird. Es handelte sich eher um eine Art Gewürzwein. Dieser ist mit Gewürzen versetzt und mit Wasser, Fruchtsaft oder Honig verdünnt, bevor er abgesiebt und serviert wird. Solche Weinsiebe und Schöpfkellen sind also ein archäologischer Hinweis auf das Trinkverhalten der römischen Bevölkerung.

Auch überliefert sind die Gläser, aus denen Wein getrunken wurde. Bei einem Gelage, das von einem hohen Militär veranstaltet und finanziert wurde, wurde das feine, häufig importierte Tafelgeschirr aufgetischt. Dazu gehörte bekannterweise die sogenannte Terra sigillata, das typisch rot gebrannte Tafelgeschirr mit schönen Reliefs. Auch fein gearbeitete Glasgefässe, Becher, Schalen und Krüge wurden wohl nur zu speziellem Anlass verwendet.

Auf den Spuren der römischen Weinkultur

Neben den überlieferten Texten der römischen Schriftsteller wie Columella oder Plinius dem Jüngeren, stammt unser heutiges Wissen über die Geschichte des Weins auch von archäologischen und archäobiologischen Funden. Als archäobiologische Funde gelten Traubenkerne oder Pollen der Weintraube, die in Fundstellen auftreten können.

Leider ist an einem Pflanzenteil oder einem Pollen nicht zu erkennen, ob aus der Weintraube tatsächlich Wein gewonnen wurde, oder ob die Beeren frisch oder getrocknet gegessen wurden. Aus diesem Grund sind besonders die archäologischen Funde wichtig, um die Trinkkultur und den Weingenuss in römischer Zeit nachzuweisen.

Solche Fundstücke sind auch aus Vindonissa bekannt. Ein wertvoller Hinweis auf Wein im Legionslager liefert uns beispielsweise ein Schrifttäfelchen im Vindonissa Museum, auf welchem das Wort vinarius zu entziffern ist. Der vinarius war in römischer Zeit einerseits der Weinschenk, aber auch der Weinhändler, der Wein ins Lager importierte – und von dort Privatpersonen oder Wirtshäusern verkaufte.

Wie die Römer Wein von Italien und Südgallien nach Vindonissa importierten

Die Einfuhr von Wein, etwa aus Italien und Südgallien nach Vindonissa, ist vor allem durch Funde von Amphoren und deren Aufschriften und Stempel gut bezeugt. Der Transport schwerer Waren war über Wasser wesentlich günstiger als über Landwege. Deshalb wurde Wein in Amphoren abgefüllt und wenn möglich auf dem Flussweg transportiert. Die Amphoren liessen sich stabil stapeln und durch Verschlüsse war ihr Inhalt gut geschützt.

Wenn der Wein auf Landstrassen transportiert wurde, wurde er in Holzfässer oder lederne Weinschläuche umgelagert, die resistenter gegen Schläge waren. Die Abbildung zeigt zwar eine Amphore, die gemäss ihrer Beschriftung mit Olivenöl gefüllt war, aber Weinamphoren sahen vergleichbar aus. Der ehemalige Inhalt einer Amphore kann manchmal auch durch chemische Analyse von Rückständen erkannt werden.

Durch Schriftquellen und archäologische Befunde und Funde wissen wir also, welche Getränke und welche Trinksitten im Legionslager Vindonissa von Bedeutung waren. Die Möglichkeit, Wein aus dem Mittelmeerraum zu importieren und ihn dennoch für alle Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen zeigt, wie gut vernetzt und organisiert das Römische Reich zur Zeit Vindonissas war.

Von Lena Schenker

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