Valentin Groebner ist zu Gast beim 23. Objekt-Talk im Sammlungszentrum Egliswil von Museum Aargau. Der Professor für Geschichte an der Universität Luzern hat mit "Aufheben, Wegwerfen: Vom Umgang mit schönen Dingen" ein Buch über "schöne Dinge", darunter Glücksbringer, Amulette und Talismane geschrieben.
Groebner diskutiert im Objekt-Talk mit Chefkurator Rudolf Velhagen über sakrale christliche Objekte, die ihre Ursprünge eigentlich im islamischen Orient und aus Asien haben.
Passend dazu hat Valentin Groebner ein besonderes Objekt aus der Sammlung Museum Aargau ausgewählt: ein Rosenkranz mit Jerusalemkreuz aus dem 18. Jahrhundert.
Rosenkränze waren nicht nur Gebetsketten, sondern ebenfalls Amulette und religiöse Abzeichen. Sie versprachen Schutz vor irdischen und überirdischen Feinden und Gefahren. Ab dem 15. Jh. wurden sie vom Dominikanerorden mit religiösem «Marketing» beworben, um es modern auszudrücken. Spezifisch christlich sind sie allerdings nicht, sondern ein Import aus Asien – ein Stück Globalisierung zum Anfassen.
Valentin Groebner, geboren 1962 in Wien, lehrt nach Zwischenstationen in Berlin, Paris und Zürich seit März 2004 als Professor für Geschichte des Mittelalters und der Renaissance an der Universität Luzern. Die Vergangenheit, die ihn beschäftigt, ist mit der Gegenwart verhängt und mit schmutziger Empirie, also Mischungsverhältnissen zwischen wissenschaftlicher Arbeit und ausserakademischem Alltag.
Das Sammlungszentrum liegt im Industriegebiet von Egliswil