Vindonissa Museum

Führungen für Gruppen

Das Vindonissa Museum bietet für Gruppen buchbare Führungen an. Auf selbständigen Touren entdecken Sie zudem das Museum auf eigene Faust. Tauchen Sie in die Zeit der Römer ein oder unternehmen Sie ein

 
Museum Aargau

Das Schmiedehandwerk der Römer: Vom Eisenerz zum fertigen Gladius

Zurück zum Blog 08. Juni 2019 Categories Römerzeit Römische Geschichten aus Vindonissa Eisen war zentral für den Alltag der Legionäre, auch in Vindonissa. Vom Rohstoff Eisenerz zum Endprodukt – beispi

 
Museum Aargau

Johannes von Hallwyl: ein Aargauer Adliger in der Karibik

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Schloss Wildegg

Museumswald mit Geissen

Museumswald Preis Eintritt frei Ort Der Museumswald befindet sich oberhalb des Spielplatzes bei Schloss Wildegg 0 Waldnutzung im 18. und frühen 19. Jahrhundert Der neue Museumswald von Schloss Wildegg

 
Legionärspfad Vindonissa

Räume mieten und feiern

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Vindonissa Museum

Essen und Trinken

Das Café lädt Sie während Ihres Besuchs zu einer Pause im Obergeschoss des Museums ein. Der Eintritt ins Café ist frei. Unser Angebot im Selbstbedienungsbereich umfasst warme und kalte Getränke. Apéro

 
Museum Aargau

Römer-Test: Welche Rolle würden Sie in der römischen Legion spielen?

Zurück zum Blog 13. Mai 2025 Categories Römerzeit Quiz & Spiele Römische Geschichten aus Vindonissa Sind Sie eher ein entschlossener Centurio – oder ein tapferer Legionär in der ersten Reihe? Lösen Si

 
Museum Aargau

Objekt-Quiz: "Was ist das?"

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Schloss Wildegg

Leben & Wirtschaften auf dem Land

Sonderausstellung Preis Museumseintritt 0 Sonderausstellung in der Bibliothek Die Bibliothek von Schloss Wildegg umfasst wertvolle Bücher zur Land- und Forstwirtschaft sowie zu Jagd-Themen, die für di

 
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Einpflanzen mit Plan: Tipps für gutes Anwachsen

Zurück zum Blog 05. Mai 2025 Category Gartentipp aus dem Wildegger Schlossgarten Im Frühling locken Gärtnereien mit prachtvollen Sträuchern, Bäumen und Blumen. Vor dem Einpflanzen lohnen sich Planung

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Museumsblog

Das Einhorn als christliches Symboltier im Mittelalter

Hat das Einhorn heute unterschiedlichste Bedeutungen, so war es im Mittelalter unter anderem ein christliches Symboltier. Wie das Lamm verkörperte es Jesus Christus und trat oftmals in religiösen Kontexten auf.

Ein fester Bestandteil der frühchristlichen Literatur waren sogenannte Bestiarien. Dabei handelt es sich um Nachschlagewerke, die verschiedene Tiere auflisteten und beschrieben. Diese Beschreibungen beschränkten sich aber nicht auf nüchterne Fakten. Vielmehr wurden allen Tieren mittels Bibelzitaten symbolische Bedeutungen zugeschrieben. Die Eule galt zum Beispiel als ein Sinnbild für Menschen, die das Christentum ablehnten, da sie es vorzog im Dunkeln zu leben.

Diese – heute seltsam wirkende – Verbindung von Naturkunde und religiöser Symbolik war für antike und mittelalterliche Christen gang und gäbe. Sie kam aus dem Glauben zustande, dass alle Aspekte der Natur Ausdruck von Gottes Willen waren. Dabei wurde die Natur oft als das zweite Buch Gottes bezeichnet, das man ebenso lesen und interpretieren konnte wie die Bibel.

Das Einhorn im Bestiarium Physiologus

Schon Aristoteles hatte von einer pferdeartigen Kreatur mit einem einzelnen Horn berichtet, welches angeblich in Indien leben sollte. Dank solchen Erzählungen fand das Einhorn auch seinen Weg in den Physiologus, dem wohl bekanntesten Bestiarium der Spätantike und des Mittelalters. Nur die Bibel überflügelte den Physiologus an Popularität.

Im Physiologus wird das Einhorn als kleines, dafür umso stärkeres Tier beschrieben. Tatsächlich soll es so wehrhaft gewesen sein, dass ihm kein Jäger Herr werden konnte. In Gegenwart einer Jungfrau sei es dagegen ganz zutraulich und zahm, weshalb es nur diese einfangen könnten. Illustrationen einer Einhorn-Jagd begleiten oft die Einträge zum Einhorn in den Bestiarien. Dabei wird meistens gezeigt, wie das von der Jungfrau bezauberte Einhorn von einem Jäger erlegt wird.

Christliche Symbolsprache: Einhorn, Jesus und Maria

In seiner biblischen Auslegung steht das Einhorn als Sinnbild für Jesus. Seine kleine Gestalt sei Ausdruck für die Demut Christi. Seine Stärke solle die Stärke von Christus darstellen, der den Tod selbst besiegte. Aber am wichtigsten, das Einfangen des Einhorns durch eine Jungfrau wurde mit der Menschwerdung Christi gleichgesetzt. Dabei steht die Jungfrau für Maria, die nur wegen ihrer Jungfräulichkeit zur Mutter Gottes werden konnte.

Das Einhorn fand, wie viele andere Tiere aus dem Physiologus, Eingang in die allgemeinbekannte Symbolsprache des Christentums. Es kam in christlicher Kunst und Literatur immer wieder als Platzhalter für Christus vor. Dabei erscheint es jedoch fast ausschliesslich zusammen mit Maria und nur selten allein.

In Lobpreisungen Marias wird sie immer wieder als Zuflucht oder Fängerin des himmlischen Einhorns gepriesen. Dabei wird sie sogar als Einhornjägerin stilisiert, die mit ihrer Keuschheit das himmlische Einhorn einzufangen vermag.

 

Die christlichen Bedeutungen der Tötung des Einhorns

In den Bestiarien endete die Einhornjagd stets mit der Erlegung des Einhornes im Schoss der Jungfrau. Auch dieser Punkt wurde in christlichen Darstellungen immer wieder aufgegriffen. Die Tötung des Einhorns steht dabei für den Opfertod Christi.

In der obigen Darstellung erlegen Adam und Eva das Einhorn (hier mit gelb hervorgehoben). Da Jesus starb, um die von ihnen verursachte Erbsünde zu sühnen, treten sie hier als Töter des Einhornes auf.

In anderen Bildern und Texten fiel die Rolle der Einhorntöter oft Juden zu. Viele Christen warfen ihnen in der Spätantike und dem Mittelalter die Schuld an Jesus Tod vor. Eine Haltung, die viel zur Judenfeindlichkeit des Mittelalters beitrug.

Wieso das Einhorn aus dem Christentum verschwand

Das Einhorn verschwand erst im Laufe der Gegenreformation im 16. Jh. aus dem christlichen Repertoire. Reformatoren wie Martin Luther und Huldrich Zwingli kritisierten den Gebrauch von Bildern in der katholischen Kirche. Um besser vor dieser Kritik gewappnet zu sein, arbeiteten die Katholiken klare Regeln aus, wie religiöse Bilder verwendet werden sollten und was sie darstellen durften.

Im Zuge dieser Neuausrichtung verbot die Katholische Kirche unter anderem Bilder mit anzüglichen Darstellungen. Das Einhorn überstand diese Bereinigung nicht. Sein Horn wurde immer wieder als Symbol für ein männliches Glied gedeutet, was seiner Vorliebe für Jungrauen einen anzüglichen Unterton verlieh. So verschwand das Einhorn zunehmend aus der katholischen Symbolsprache. Seine anrüchigen Untertöne hätten der reformierten Kritik schlicht zu viel Angriffsfläche geboten.

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Von Andreas Mäder-Esteves

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