Legionärspfad Vindonissa

Milites venite – Der Legionär und sein Alltag

150 Gut zu wissen Workshop für Schülerinnen und Schüler von ca. 8 bis 12 Jahren Preis des Gruppenangebotes zzgl. Museumseintritt Reduktion für Aargauer Schulen: Impulskredit "Kultur macht Schule" Rese

 
Legionärspfad Vindonissa

Elva et Appius – Helvetier und Römer

150 Gut zu wissen Workshop für Schülerinnen und Schüler von ca. 8 bis 12 Jahren Preis des Gruppenangebotes zzgl. Museumseintritt Reduktion für Aargauer Schulen: Impulskredit "Kultur macht Schule" Rese

 
Legionärspfad Vindonissa

Do ut des – Die Götter der Legionäre

150 Gut zu wissen Workshops für Schülerinnen und Schüler von ca. 12 bis 16 Jahren Preis des Gruppenangebotes zzgl. Museumseintritt Reduktion für Aargauer Schulen: Impulskredit "Kultur macht Schule" Re

 
Schloss Hallwyl

Zauberhaftes Drachentalfest

420 Ein Tag für die ganze Familie mit den Seetaler Drachen Die Seetaler Drachen laden zum Drachentalfest im Schloss Hallwyl ein. Auf Familien warten magische Attraktionen wie Zauber-Shows, Kinder-Konz

 
Legionärspfad Vindonissa

Führung durch die Mannschaftsunterkunft

30 Kurzführung für Erwachsene und Familien Wie lebten vor 2000 Jahren die Legionäre in Vindonissa? Welchen Luxus gönnte sich ihr Befehlshaber? Ein Bewohner oder eine Bewohnerin des Legionslagers lädt

 
Vindonissa Museum

Internationaler Museumstag

240 Funde mit Metalldetektoren: Was ist hot, was ist Schrott? Ist das Archäologie oder kann das weg? Das Vindonissa Museum zeigt in Zusammenarbeit mit der Kantonsarchäologie, wie Metalldetektoren-Fund

 
Schloss Habsburg

Die Habsburg im Mittelalter

60 Hintergründe zur Baugeschichte und zum Leben auf der Burg Radbot I. soll den Bauplatz für seine Burg auf der Habichtsjagd gefunden haben. Als die Habsburger zur Weltmacht aufstiegen, verliessen sie

 
Vindonissa Museum

Alltag der Legionäre

30 Kurzführung durch die Dauerausstellung Während nahezu 100 Jahren war Vindonissa ein wichtiger Stützpunkt für drei Legionen Roms. Die Funde aus zahlreichen Ausgrabungen rund um das Legionslager erzä

 
Vindonissa Museum

Familiensonntag im Vindonissa Museum

240 Ein Sonntag voller archäologischer Abenteuer und Spiel-Touren Erlebt einen Sonntag voller archäologischer Abenteuer im Vindonissa Museum! Kleine und grosse Forscherinnen und Forscher starten hier

 
Legionärspfad Vindonissa

Familiensonntag im Legionärspfad Vindonissa

480 Römer-Sonntag für die ganze Familie Der Legionärspfad Vindonissa bietet am Familiensonntag ein spannendes Bastel- und Mitmachangebot in der Römerwerkstatt Fabrica an. Zu den Highlights gehört das

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Die Giessfassnische - ein vormoderner Wasserhahn

Wer heutzutage einen Wasserhahn öffnet, kann diesen ungestört laufen lassen und sogar die Temperatur verändern, ohne zu wissen, durch welche langen Leitungen es gekommen ist. So geschieht es oft; die Selbstverständlichkeit von Heute ist der Luxus von früher.

Doch auch wenn in vergangenen Zeiten die Wasserbeschaffung oft einen langen Marsch zu einem Brunnen bedeutete, so wurden mitunter keine Mühen geschont, um zumindest die Illusion eines hauseigenen Wasserzugangs zu erzeugen.

Auch ein Fass kann luxuriös sein

Das Objekt in Frage ist eine sogenannte Giessfassnische, was im Prinzip einfach ein Fass oder eine andere Form von Behälter ist, aus dem Wasser entnommen werden kann. Doch obwohl solche Konstruktionen im Prinzip sehr schlicht und einfach sind, handelt es sich beim vorliegenden Objekt gewiss um nichts Schnödes.

Die Nische besteht aus einem rechteckigen Holzkasten, dessen Front mit Zinn ausgestaltet ist. Datiert werden kann das Objekt auf das Ende des 17. Jahrhunderts und ist sehr wahrscheinlich ein Schweizer Fabrikat.

Die Nische an sich ist elegant gestaltet und in Form eines romanischen Fensters gehalten. Verziert wird dieses mit Lilien, welche damals in Europa ein sehr weit verbreitetes Symbol waren – man denke an die Fleur de Lys, welche die Französische Krone symbolisierten – um unter anderem auch Wohlstand und Handel darzustellen.

 

 

Der zentrale Bestandteil ist die Figur eines Delphins, in dessen Kopf ein kleiner Wasserhahn und in dessen Schwanz ein Wasserzulauf eingebaut ist. Insgesamt erinnert die Konstruktion somit an einen Brunnen, wobei das Wasser über den Delphin quasi wie aus einer Leitung zugänglich ist – jedoch in limitierter Menge.

Wie Wasser in den Alltag kam

Während langer Zeit war, wenn überhaupt, dies die Realität von einem Wasserzugang im Haushalt. Zwar sind direkte Leitungen bis in die Häuser hinein in der europäischen Welt schon aus der griechischen und römischen Antike bekannt, doch war dies vor allem ein Erscheinungsbild der dicht bewohnten Städte.

Generell waren Wasserleitungen – im Aargau teils noch römische – auch im Mittelalter noch ein weit verbreitetes Konzept, doch führten diese mittlerweile zu zentral gelegenen Brunnen. Aus diesen oder aus den sogenannten Sodbrunnen (für Grundwasser) wurde dann das Wasser entnommen und in die Haushalte gebracht.

In der Tat war dies der Standard bis weit in das 19. und teils sogar das 20. Jahrhundert hinein, bis er langsam, aber sicher von direkten Anschlüssen ersetzt wurde. Dass die "Wasserleitung" im vorliegenden Fall aus Zinn besteht ist natürlich auch kein Zufall, denn dieses Metall war bis zum Siegeszug der Keramik im 19. Jahrhundert das wichtigste Material für Geschirr.

Während die Schweiz auch selber über einige Zinngiessereien verfügte, kam das Metall vorwiegend aus der Ferne, teilweise aus Deutschland aber oft auch über lange Handelsketten aus Asien.

Das gehört in eine Sammlung

Die Präsenz dieses Objekts im Museum Aargau ist der Sammeltätigkeit von Dr. Max Güttinger-Boxler (1912-1988) zu verdanken. Dieser war ein Hausarzt aus Rothrist, der sich nebst seinen umfangreichen beruflichen Tätigkeiten auch noch freiwillig der wohltätigen Arbeit im Bereich der Kirche und im Namen der Samariter widmete und darüber hinaus ein passionierter Antiquitätensammler war.

 

 

Dr. Güttinger-Boxler hatte sich besonders auf Zinnobjekte aus der Schweiz spezialisiert und so kam im Verlauf seines Lebens eine Kollektion von über 1000 Objekten zusammen. Diese schenkte seine Familie 2014 dem Museum Aargau und ist nun an verschiedenen Standorten zu bewundern.

In der Tat ist es sehr oft der Sammeltätigkeit einiger passionierter Personen zu verdanken, dass wertvolle Kulturgüter erhalten blieben. In so manchem Privathaushalt sind wohl noch so einige Schätze erhalten und warten darauf, wieder entdeckt zu werden.

Von Lukas Becker

Von Lukas Becker

Lukas Becker ist Historiker und Praktikant der Sammlung von Museum Aargau.

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Schätze aus der Sammlung

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