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Weinbau im Wandel: Geschichte des Rebbergs von Schloss Wildegg

Zurück zum Blog 23. Juni 2025 Categories Neuzeit Schlossgeschichten Der Rebberg von Schloss Wildegg war über 400 Jahre im Besitz der Familie Effinger. Wie funktionierte der Weinbau im 17. und 18. Jahr

 
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Die Giessfassnische – ein vormoderner Wasserhahn

Wer heutzutage einen Wasserhahn öffnet, kann diesen ungestört laufen lassen und sogar die Temperatur verändern, ohne zu wissen, durch welche langen Leitungen es gekommen ist. Mit der Giessfassnische aus der Sammlung Museum Aargau betrachten wir eine vormoderne Form des Wasserhahns.

Doch auch wenn in vergangenen Zeiten die Wasserbeschaffung oft einen langen Marsch zu einem Brunnen bedeutete, so wurden mitunter keine Mühen geschont, um zumindest die Illusion eines hauseigenen Wasserzugangs zu erzeugen.

Auch ein Fass kann luxuriös sein

Das Objekt in Frage ist eine sogenannte Giessfassnische, was im Prinzip einfach ein Fass oder eine andere Form von Behälter ist, aus dem Wasser entnommen werden kann. Doch obwohl solche Konstruktionen im Prinzip sehr schlicht und einfach sind, handelt es sich beim vorliegenden Objekt gewiss um nichts Schnödes.

Die Nische besteht aus einem rechteckigen Holzkasten, dessen Front mit Zinn ausgestaltet ist. Datiert werden kann das Objekt auf das Ende des 17. Jahrhunderts und ist sehr wahrscheinlich ein Schweizer Fabrikat.

Die Nische an sich ist elegant gestaltet und in Form eines romanischen Fensters gehalten. Verziert wird dieses mit Lilien, welche damals in Europa ein sehr weit verbreitetes Symbol waren – man denke an die Fleur de Lys, welche die Französische Krone symbolisierten – um unter anderem auch Wohlstand und Handel darzustellen.

Der zentrale Bestandteil ist die Figur eines Delphins, in dessen Kopf ein kleiner Wasserhahn und in dessen Schwanz ein Wasserzulauf eingebaut ist. Insgesamt erinnert die Konstruktion somit an einen Brunnen, wobei das Wasser über den Delphin quasi wie aus einer Leitung zugänglich ist – jedoch in limitierter Menge.

Wie Wasser in den Alltag kam

Während langer Zeit war, wenn überhaupt, dies die Realität von einem Wasserzugang im Haushalt. Zwar sind direkte Leitungen bis in die Häuser hinein in der europäischen Welt schon aus der griechischen und römischen Antike bekannt, doch war dies vor allem ein Erscheinungsbild der dicht bewohnten Städte.

Generell waren Wasserleitungen – im Aargau teils noch römische – auch im Mittelalter noch ein weit verbreitetes Konzept, doch führten diese mittlerweile zu zentral gelegenen Brunnen. Aus diesen oder aus den sogenannten Sodbrunnen (für Grundwasser) wurde dann das Wasser entnommen und in die Haushalte gebracht.

In der Tat war dies der Standard bis weit in das 19. und teils sogar das 20. Jahrhundert hinein, bis er langsam, aber sicher von direkten Anschlüssen ersetzt wurde. Dass die "Wasserleitung" im vorliegenden Fall aus Zinn besteht ist natürlich auch kein Zufall, denn dieses Metall war bis zum Siegeszug der Keramik im 19. Jahrhundert das wichtigste Material für Geschirr.

Während die Schweiz auch selber über einige Zinngiessereien verfügte, kam das Metall vorwiegend aus der Ferne, teilweise aus Deutschland aber oft auch über lange Handelsketten aus Asien.

Das gehört in eine Sammlung

Die Präsenz dieses Objekts im Museum Aargau ist der Sammeltätigkeit von Dr. Max Güttinger-Boxler (1912-1988) zu verdanken. Dieser war ein Hausarzt aus Rothrist, der sich nebst seinen umfangreichen beruflichen Tätigkeiten auch noch freiwillig der wohltätigen Arbeit im Bereich der Kirche und im Namen der Samariter widmete und darüber hinaus ein passionierter Antiquitätensammler war.

Dr. Güttinger-Boxler hatte sich besonders auf Zinnobjekte aus der Schweiz spezialisiert und so kam im Verlauf seines Lebens eine Kollektion von über 1000 Objekten zusammen. Diese schenkte seine Familie 2014 dem Museum Aargau und ist nun an verschiedenen Standorten zu bewundern.

In der Tat ist es sehr oft der Sammeltätigkeit einiger passionierter Personen zu verdanken, dass wertvolle Kulturgüter erhalten blieben. In so manchem Privathaushalt sind wohl noch so einige Schätze erhalten und warten darauf, wieder entdeckt zu werden.

Von Lukas Becker

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