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Der verlorene Garten von Schloss Hallwyl

Vor dem Schloss Hallwyl erstreckt sich ein grosser Kiesplatz. Was lange Jahre als Parkplatz herhalten musste, hatte die Familie von Hallwyl im 18. Jahrhundert als barocken Garten anlegen lassen.

Als der Kanton Aargau in den 1990er-Jahren das Schloss von der Hallwil-Stiftung übernahm, beschränkten sich die Sanierungsmassnahmen darauf, das Gelände des einstigen Gartens in seiner ganzen Ausdehnung wieder zu zeigen. Sieben Eibenkegel entlang dem Krebsbach erinnern an die strengen Gestaltungsprinzipien barocker Gärten.

Für eine Rekonstruktion des Gartens fehlte damals das Geld – was dafür erlaubt, den Platz für Veranstaltungen wie das Openair-Kino zu nutzen. 

 

 

Im Zuge der Recherchen zum Jahresthema "Aufgeblüht!" 2021 stiess das Team von Museum Aargau auf einen unveröffentlichten Plan des Gartens aus dem Jahr 1804. Dazu später mehr.

Garten aus dem 18. Jahrhundert

Wann der Garten vor dem Schloss genau entstand, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. 1754 umgab ein Zaun das Areal östlich des Schlosses; vielleicht diente es damals als Gemüsegarten. Wahrscheinlich liess Bernhardine von Hallwyl den Garten anlegen. Sie wurde 1753 Witwe – noch keine 25 Jahre alt, verlor sie ihren um vierzig Jahre älteren Mann Johannes.

 

 

Bernhardine stammte aus einer alten Berner Patrizierfamilie und dürfte Gefallen an einem französischen Garten gefunden haben. Die Bauuntersuchung der Schlossanlage kam zum Schluss, dass die spätmittelalterliche Ufermauer um 1757 durch eine begradigte Mauer ersetzt wurde, die als Begrenzung für den neuen Garten diente.

Älteste Darstellung von 1779

Die erste bekannte Darstellung des Gartens von Hallwyl zeichnete Johann Martin Usteri, der Zürcher Dichter und Maler, von dem auch das Volkslied "Freut euch des Lebens" stammt. Er war mit Johann Heinrich Pestalozzi befreundet, der häufig im Schloss Hallwyl zu Gast war.

 

 

Die Skizze des sechzehnjährigen Usteri deutet ein Wasserspiel im Zentrum des Gartens an. Gegen den Bach zu lag eine gewölbte Gartenlaube. Ein Plan von 1780 zeigt die symmetrische Gliederung des Gartens mit einem Wegkreuz, wie sie für Gärten des 18. Jahrhunderts typisch war:

 

 

Der Gartenplan des Bündners Johannes Salzgeber

Wie aber war der Garten von Hallwyl bepflanzt? Darüber berichtet uns ein Reisender aus dem Bündnerland, der 1804 auf dem Schloss Hallwyl Halt machte: Johannes Salzgeber, Ammann von Seewis im Prättigau. Er kam auf Einladung Pestalozzis nach Hallwyl. Der Garten am Schlossgraben sei schön und wohl eingeteilt und ein "gelehrter Gärtner" besorge ihn, schreibt er in seinem Reisejournal.

 

 

An der östlichen Längsseite des Gartens standen 24 sehr hohe Pappeln als Windschutz. Davor waren 18 Steinobstbäume gepflanzt, wohl Kirschen, vielleicht auch Zwetschgen, Pflaumen oder gar Aprikosen.

Die acht quadratischen Parterres waren mit Buchs eingefasst. Dort wuchsen 60 "Gwerb Baüm von Obst". Ganz präzis scheint die Skizze nicht zu sein – tatsächlich stimmt die Anzahl Bäumchen am rechten Rand, doch wie auch immer man die Punkte in den Rabatten interpretiert, ergibt es nicht 60.

Ausgedehnter Obstanbau

Der Obstbau war in der Herrschaft Hallwyl um 1800 ein wichtiger Erwerbszweig: Salzgeber bemerkt auch, dass der junge Junker Carl von Hallwyl eine grosse Baumschule von etlichen hundert Bäumen angelegt habe, die ihm "reichlich Nutzen" bringe. Neben dem Schlossgarten lagen gegen Seengen zu zwei weitere, grössere Obstgärten.

Nachdem die Herrschaftsrechte 1798 in der Schweiz geendet hatten, war die wirtschaftliche Lage der Familie von Hallwyl zu schlecht, als dass sie sich einen Garten zu blossen Repräsentationszwecken hätte leisten können. Vermutlich hatte bereits Bernhardine von Hallwyl den Garten zu Lust und Nutzen anlegen lassen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich der Obstbau dann zu einem wichtigen Exportzweig der Schweiz aufgeschwungen – dank Eisenbahn und Dampfschiff.

200 Fuss lang, 72 Fuss breit

Wäre es nicht verlockend, im Frühling durch den blühenden Obstgarten vor dem Schloss Hallwyl zu wandeln und in der Gartenlaube oder beim Springbrunnen zu verweilen? Und im Herbst von einer reichen Ernte zu kosten? Johannes Salzgeber hat auch die Masse des Gartens vermerkt – 200 Fuss in der Länge und 72 Fuss in der Breite. Einer Rekonstruktion des einstigen Gartens stünde nichts im Weg… Es fehlt nur noch eine Sponsorin und der "gelehrte Gärtner".

Von Sarah Caspers

Von Sarah Caspers

Sarah Caspers ist Geschichtsvermittlerin im Museum Aargau.

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