Klosterhalbinsel Wettingen

Die Klostergärten im Wandel der Zeit (90 Min.)

90 Gut zu wissen Führung durch die Gärten für Gruppen Die Führung ist von April bis Oktober buchbar. Museumseintritt nur mit anschliessenden Besuch von Kirche und Ausstellung erforderlich Maximal 25 P

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Kloster Wettingen kurz und bündig (20 Min.)

20 Gut zu wissen Führung für Gruppen Museumseintritt nur mit anschliessenden Besuch von Kirche und Ausstellung erforderlich Maximal 50 Personen pro Gruppe Reservationsanfrage über Telefon 0848 871 200

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Im Kloster Wettingen durch Raum und Zeit (90 Min.)

90 Gut zu wissen Führung für Gruppen Preis des Gruppenangebotes zzgl. Museumseintritt Maximal 20 Personen pro Gruppe Reservationsanfrage über Telefon 0848 871 200 oder online Dieses Angebot ist von Ap

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Im Kloster Wettingen durch Raum und Zeit (60 Min.)

60 Gut zu wissen Führung für Gruppen Preis des Gruppenangebotes zzgl. Museumseintritt Maximal 20 Personen pro Gruppe Reservationsanfrage über Telefon 0848 871 200 oder online Dieses Angebot ist von Ap

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Ab ins Kloster!

150 Gut zu wissen Workshop für Schulen Geeignet für: 3. bis 9. Klasse Dieser Workshop ist von April bis Oktober buchbar (auf Anfrage auch in den Wintermonaten). Preis des Gruppenangebotes zzgl. Museum

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Rätseltour: Die verborgene Botschaft

Preis Museumseintritt 120 Download Vorbereitung für Lehrpersonen (pdf) Gut zu wissen Selbständige Rätseltour für Schulen Geeignet für: 5. bis 8. Klasse Dauer: ca. 120 Minuten. Letzte Startmöglichkeit

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Hinter Klostermauern (90 Min.)

90 Gut zu wissen Führung für Schulen Geeignet für: 2. bis 9. Klasse Diese Führung ist von April bis Oktober buchbar (auf Anfrage auch in den Wintermonaten). Preis des Gruppenangebotes zzgl. Museumsein

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Hinter Klostermauern (60 Min.)

60 Gut zu wissen Führung für Schulen Geeignet für: 2. bis 9. Klasse Diese Führung ist von April bis Oktober buchbar (auf Anfrage auch in den Wintermonaten). Preis des Gruppenangebotes zzgl. Museumsein

 
Schloss Wildegg

Immer der Nase nach (150 Min.)

150 Gut zu wissen Führung für Schulen Geeignet für: 5.-9. Klasse Das Programm bietet Anknüpfungspunkte zu folgenden Kompetenzen im Lehrplan: Zyklus 2: NMG 1.2, 1.4, 5.3, 6.5, 7.1, 9.3, 12.3 Zyklus 3:

 
Schloss Hallwyl

Nachts durchs Schloss: Löse das Rätsel um die verschwundene Braut

75 Preis & Buchung Rätseltour für Gruppen (max. 6 Personen, nicht parallel buchbar) Preis des Gruppenangebots: CHF 180.– Tickets für dieses Angebot sind im Online-Shop Museum Aargau erhältlich. Gut zu

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So raffiniert war die Mode im Spätmittelalter

Welche Kleidung trugen die Männer und Frauen im späten Mittelalter? Etwas Sackartiges und Einfaches in Braun? Weit gefehlt!

Gerade im ausgehenden Mittelalter wurden die Schnitte immer körperbetonter und raffinierter. Und eine ganze Reihe leuchtender Farben konnte auch mit einigermassen erschwinglichen Naturfärbemitteln wie Krapp oder Färberwaid hergestellt werden.

Die Frau des Landvogts macht sich morgens zurecht

Um die Vielfalt des ausgehenden 15. Jahrhunderts in der Schweiz und im süddeutschen Raum darzustellen, reicht ein einzelner Blogbeitrag natürlich nicht aus. Aber wir werfen einen kleinen Blick darauf, was die fiktive Frau von Landvogt Jörg Freiburger bei Antritt seiner zweiten Amtszeit als Landvogt auf der Lenzburg um 1485 getragen haben könnte.

 

 

Als respektable und verheiratete Frau trägt Frau Freiburger ihre Haare nicht offen, sondern geflochten und unter einer Haube. Ein wenig vom Haar lässt sie aber mit den Haarschnecken hervorblitzen. Als unterste Schicht, quasi als Unterwäsche direkt am Körper, wird ein weisses Leinenhemd getragen. Das Hemd kann einfach oder gefältelt sein und reicht ungefähr bis zum Knöchel.

Darunter trägt frau Strümpfe aus Wollstoff. Um sie vom Rutschen abzuhalten, konnten Lederriemen oder Bänder zum Fixieren getragen werden. Dies war meist schon die gesamte Unterwäsche der Frau.

Es gibt zwar Funde und Quellenhinweise auf "tuttenseck", was soviel heisst wie "Brustsäcke", also eine Art BH aus Leinen, aber sind vermutlich nicht in jedem Fall getragen worden.

 

 

Die Schuhe waren aus Leder gefertigt und nicht etwa wie heute rahmengenäht, sondern wendegenäht. Dies bedeutet, dass die Schuhe auf mit der Innenseite nach aussen zusammengenäht und danach umgestülpt, also gewendet wurden.

Bei schlechter Witterung oder morastiger Strasse konnte Frau Freiburger zusätzlich Trippen tragen. Trippen sind Unterschuhe aus Holz oder Leder, welche die Schuhe vor Nässe und Dreck schützen.

Kleid mit angesetztem Rockteil und Nestelschnur

Als nächste Schicht kommt das Kleid. Das Kleid von Frau Freiburger ist aus zweifach krappgefärbtem roten Wollstoff gefertigt und hat einen angesetzten Rockteil. Die Variante mit angesetztem Rockteil anstelle von durchgehenden Bahnen mit eingesetzten Geren kam ab dem 15. Jahrhundert auf.

Geschlossen wird das Kleid vorne mit einer Nestelschnur, die durch eine Reihe von angenähten Messingringlein gezogen wird. Es gab aber auch andere Verschlussmöglichkeiten, beispielsweise Haken und Ösen oder Nestellöcher.

 

 

Die hinten geschlitzten und durch Nestelschnüre zusammengehaltenen Ärmel waren in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in der Schweiz und auch im süddeutschen Raum sehr modisch.

Über dem Kleid wurde oft ein Gürtel getragen. Daran konnte der Almosenbeutel befestigt werden.

 

 

Als nächstes folgt die Haube. Diese kann, gerade im 15. Jahrhundert, in vielen Formen und Variationen daherkommen. Wichtig ist hierbei, dass jede respektable Frau ab einem gewissen Alter – nicht nur die verheirateten! – ihre Haare, zumindest zum Teil, bedeckte.

Haubengebilde: Viele Varianten

Die teilweise voluminösen Haubengebilde konnten in verschiedenen Varianten gewickelt, gelegt und konstruiert werden. Dazu verwendete man für viele Varianten ein langes, rechteckiges Tuck, ein so genanntes "Steuchlein". Dieses war meist aus gebleichtem Leinen, konnte bei wohlhabenderen Trägerinnen aber auch aus feinem Wollstoff oder sogar Seide sein.

Festgesteckt wurden die Stoffschichten mit Nadeln. Ob die Hauben jeweils neu gewickelt oder einmal gewickelt mit Nähten fixiert und wieder so aufgesetzt wurden, lässt sich nur vermuten.

 

 

Über dem Kleid wurde, bei kälteren Temperaturen oder allgemein beim Ausgehen ausser Haus, ein Überkleid getragen. Frau Freiburgers Überkleid ist aus waidgefärbter Wolle mit gelbem Leinenfutter.  Im 15. Jahrhundert kam auch die so genannte Schaube auf, eine Art Mantel mit Ärmeln. Diese wurde von Männern und Frauen getragen.

 

 

Umhänge wurden im 15. Jahrhundert von Frauen offenbar seltener getragen, jedoch gibt es in der Chronik des Diebold Schilling eine Darstellung von "pfaffendirnen", welche eben solche kurzen Umhänge tragen.

 

 

Um das Überkleid zusammenzuhalten trägt Frau Freiburg einen bestickten Gürtel – es könnte aber auch ein Ledergürtel sein. Die Stickerei hier ist einem Original aus dem Victoria and Albert Museum in London nachempfunden, die aus Deutschland stammt und auf das 14. oder 15. Jahrhundert datiert ist.

So gekleidet ist Frau Landvogt nun bereit für einen Gang auf den Markt! Und wie gehen sie an einem kühleren Tag aus dem Haus?

 

Verwendete und weiterführende Literatur (z.T aus anderen geographischen Räumen):

  • Cowfoot, E.; Pritchard, F.; Staniland, K.: Textiles and Clothing 1150 – 1450, London, 2001.
  • Geppert, Silke: Mode unter dem Kreuz. Kleiderkommunikation im christlichen Kult, Salzburg, 2013.
  • Harlaut, Mathieu: Company of Saynt George – Clothing Guide Men, Bern, 2o10.
  • Holenstein et al.: Zweite Haut. Zur Kulturgeschichte der Kleidung, Bern, Stuttgart, Wien, 2010
  • IG Gewand: Um 1504 – Die Grundausstattung, Karlsruhe, Bretten, 2017.
  • Kania, Katrin: Kleidung im Mittelalter. Materialein – Konstruktion – Nähtechnik. Ein Handbuch, Köln, Weimar, Wien, 2010.
  • Nutz, Beatrix; Stadler, Harald: How to pleat a shirt in the 15th century, Eastop, 2007.
  • Ostergaard, Else: Woven into the Earth: Textile Finds from North Greenland, Aarhus, 2004.
  • Thursfield, Sarah: The Medieval Tailor's Assistant, Ramsbury, 2018.
  • Zander-Seidel, Jutta: "Haubendämmerung: Frauenkopfbedeckungen zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit", in: Schwinges, Rainer C. ; Schorta, Regula (Hrsgg.): Fashion and clothing in late Medieval Europe, Basel, 2010, S. 37-43.
Von Gabriela Gehrig

Von Gabriela Gehrig

Leiterin Freiwilligenprogramm Museum Aargau

Gabriela Gehrig leitet das Freiwilligenprogramm von Museum Aargau und ist als Geschichtsvermittlerin tätig. Als Historikerin interessiert sie sich besonders für Sozial- und Kostümgeschichte und schneidert wann immer möglich auch selber.

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Historische Kleidung , Schlossgeschichten

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