Klosterhalbinsel Wettingen

Foxtrail "Stella"

Buchen Sie Ihr Foxtrail-Erlebnis direkt online über www.foxtrail.ch. 180 Knifflige Schnitzeljagd auf der Klosterhalbinsel Wettingen Erwachsene und Kinder erleben auf dem Foxtrail "Stella" die Klosterh

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Rundgang durch die Klostergärten

Preis Der Eintritt in die Gärten ist kostenlos 0 Fünf Stationen mit Wissenswertem aus Vergangenheit und Gegenwart Museum Aargau lädt zum Spaziergang durch die Klostergärten ein. Fünf Stationen geben E

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Parlatorium – Im Gespräch über Wissen und Glaube

Preis Im Eintritt inbegriffen Anmeldung Nicht erforderlich (für Schulen empfohlen) Hunderte Fragen in einem Raum Das um 1600 erbaute Parlatorium war einer der wenigen Klosterräume, in denen früher ges

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Observatorium – Dem Wissen auf der Spur

Preis Im Eintritt inbegriffen Filmischen Installation durch die Geschichte des Wissens und des Glaubens Reisen Sie im Observatorium in einer filmischen Installation durch die Geschichte des Wissens un

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Kreuzganggarten

Preis Im Eintritt inbegriffen Idyllischer Garten im Herzen der Klosteranlage Erleben Sie im Kreuzganggarten der Klosterhalbinsel Wettingen eine besondere klösterliche Atmosphäre: Der idyllische Garten

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Abtgarten

Preis Eintritt frei Repräsentative Sommerresidenz des Klostervorstehers Flanieren Sie durch den Abtgarten der Klosterhalbinsel Wettingen – und stellen Sie sich vor, wie der Klostervorsteher hier einst

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Familienaktion – Kniffliger Rundgang durchs Kloster

Preis Im Museumseintritt inbegriffen Anmeldung Nicht erforderlich Start Spielplan im Gästezentrum erhältlich 0 Kinderleben anno dazumal Museum Aargau bietet 2024 an fünf Museumsstandorten je eine knif

 
Klosterhalbinsel Wettingen

Führungen und Workshops für Schulen

WICHTIGE HINWEISE ZUM BESUCH 2025 Die Klosterkirche ist 2025 wegen Restaurierung geschlossen Das Museum ist vom 4. April bis 2. November 2025 geöffnet (jeweils Freitag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr) Führ

 
Museum Aargau

Saturnalia: das wichtigste römische Fest am Jahresende

Zurück zum Blog 09. Dezember 2024 Categories Römerzeit Römische Geschichten aus Vindonissa Im alten Rom feierte man gegen Jahresende im Zeichen Saturns und anderer Agrar-Gottheiten. Doch was genau hat

 
Museum Aargau

Liebe im 18. Jahrhundert – zwei Liebesbriefe an Franziska Romana von Hallwyl

Zurück zum Blog 14. Februar 2022 Category Schlossgeschichten Zum Valentinstag präsentiert der Blog Museum Aargau zwei historische Liebesbriefe. Sie geben Einblick in das bewegte Leben der ehemaligen S

Gradian

Museumsblog

Die Geschichte der Kartoffel – und was der Aargau damit zu tun hat

In der Geschichte der Kartoffel gibt es interessante Verbindungen zum Aargau und insbesondere Schloss Wildegg. Der Blog zeigt, wie sich die frühere Zierpflanze zum Grundnahrungsmittel und – in Form von “Härdöpfeler” – zum Billigschnaps gemausert hat.

Die vorliegende Flasche stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und damit aus einer Zeit, zu der die Kartoffel bereits ein fest etabliertes Nahrungsmittel und verbreitetes alkoholisches Getränk geworden war. Die rustikale Umhüllung mit Stroh macht die Flasche stabil und haltbar; sie stammt ursprünglich aus der Region Seengen.

Die Flasche enthielt auf jeden Fall einst Schnaps und es ist gut vorstellbar, dass auch in solchen Flaschen der bekannte Kartoffelschnaps abgefüllt wurde. Doch bevor es so weit war, musste die Kartoffel auf dem Gebiet der heutigen Schweiz erst etabliert werden.

Die Kartoffel wurde auf dem Gebiet der Amerikas schon seit Jahrtausenden kultiviert und gelangte dann im Zuge der kolonialen Eroberungen auch nach Europa. Die Kartoffel erreichte die heutige Schweiz wahrscheinlich bereits Ende des 16. Jahrhunderts. Kultiviert wurde das neue Gewächs vorerst aufgrund seiner Blütenpracht, später wurde es Teil der botanischen Gärten.

Das "Kornland" Aargau: Skepsis gegenüber der Kartoffel

Hier spielte auch ein Standort von Museum Aargau eine wichtige Rolle. Denn unter der Anleitung von Bernhard Effinger (1658 – 1725) entstand auf Schloss Wildegg – angelehnt an die Hofgärten des europäischen Adels – der beeindruckende Schlossgarten. Die hier zu findende Pflanzenvielfalt war dabei prägend für die Garten- und Anbaukultur des Gebietes Aargau und machte Raum für das Anpflanzen von noch unbekannten Sorten. So soll es auch der Wildegger Schlossgarten gewesen sein, in dem die ersten Kartoffeln im Aargau blühten.

Aufgrund der Skepsis gegenüber der Knolle als Nahrungsmittel aber insbesondere aufgrund der Zehnt-Forderungen der Obrigkeiten wurde der grossflächige Anbau der Kartoffel jedoch vorerst abgebremst. Denn der Berner Aargau war sehr lange ein strategisches Anbaugebiet für Getreide. Mit den Getreideabgaben aus den Untertanengebieten stellte die Berner Regierung die Versorgung der Stadt sicher.

Die landwirtschaftliche Produktion war eng mit den Herrschaftsbeziehungen zwischen städtischen Obrigkeiten und ihren ländlichen Untertanen verknüpft: So schuldete auch der Aargau der Berner Herrschaft den Getreidezehnten.

Kartoffel gegen Weizen

Doch die stetig wachsende Bevölkerung musste ernährt werden. Fortschrittlichere Stimmen forderten Reformen in der Landwirtschaft. Zu den Erneuerungen zählte auch der Anbau neuer Nutzpflanzen. Allen voran: Die Kartoffel. Ausschlaggebend für den endgültigen Durchbruch der Knolle waren die Hungersnöte Ende des 18. Jahrhunderts und im beginnenden 19. Jahrhunderts. Im Vergleich zum Getreide hatte die Kartoffel eine wesentlich höhere Ertragsfähigkeit, was vor allem für Kleinbauern interessant war.

In diesen Krisenzeiten trug die Kartoffel wesentlich zur Subsistenzsicherung der besitzarmen Bevölkerungsschichten bei. Im Zuge der Agrarreformen wurde das Zehntrecht aufgehoben und die Kartoffel fand Einzug in die Fruchtwechselwirtschaft. Auch auf dem Schloss Lenzburg war lange ein strategisch wichtiges Kornhaus eingerichtet, dass für die Lagerung des Getreides bedeutend war. Weil vorerst nur das Getreide besteuert war, bremste die Regierung den Anbau anderer Pflanzen wie der Kartoffel aus Angst vor Einbussen bei den Getreideinnahmen aus.

 

Der "Härdöpfeler": Billigschnaps für die Massen

Im 19. Jahrhundert erfolgte dann endgültig der Durchbruch zum Grundnahrungsmittel. Verbesserungen in der landwirtschaftlichen Produktion führten gar zu Überschüssen. Im Zusammenspiel mit neuen Brenntechnologien boomte der "Härdöpfeler". Der Kartoffelschnaps war als billiges Rauschgetränk äusserst beliebt. Das erste Alkoholgesetz (1884) und die Abstinenzbewegungen versuchten, der sogenannten "Kartoffelschnapspest" entgegenzuwirken – mit mässigem Erfolg.

Die Agrarreformen, gute Erntejahre mit Produktionsüberschüssen sowie eine einfachere Brenntechnologie führten geradezu einen Boom der Schnapsproduktion herbei. Bereits in der alten Eidgenossenschaft waren alkoholische Getränke wie Wein, Obstwein und Bier sowie Obstschnaps und Branntwein durchaus beliebt und wurden reguliert. Mit dem Aufkommen des sogenannten "Härdöpfelers" erreichte der Alkoholkonsum aber neue Dimensionen.

Die Industrialisierung förderte diese Entwicklung ungemein, die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Manufakturen führten zu einer Steigerung im Schnapskonsum. Dieser war leicht verfügbar und billig. Mittlerweile ist der Härdöpfeler weitgehend aus dem Bewusstsein geschwunden und ist zunehmend von wohl etwas feineren Spirituosen verdrängt worden.

Die Kartoffel jedoch schreibt weiterhin Erfolgsgeschichte: In Form von Rösti gilt sie heute als Nationalgericht. Und: Herr und Frau Schweizer essen über 40 Kilo Kartoffeln pro Jahr.

Von Lukas Becker

Ähnliche Artikel finden Sie hier:

Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich