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Weihnachtsgeschichte: Das Quellwunder von Cotignac oder wie ein Blick die Welt verändern kann

Eine Weihnachtsgeschichte vom Chefkurator Rudolf Velhagen. Zahlreiche Figuren, die in dieser Geschichte vorkommen, sind vom 9. bis 18. Dezember 2022 in der provenzalischen Krippe des Klosters Wettingen zu entdecken.

Diese Weihnachtsgeschichte ist frei inspiriert nach einem wundervollen Geschehnis, welches sich gemäss der Überlieferung im Jahre 1660 im provenzalischen Dorf Cotignac zugetragen haben soll.

Es geschah im Jahre 1660

Der Priester Père Mathieu der Kirche Notre-Dame de Cotignac war verzweifelt. Schon seit einiger Zeit fiel ihm auf, dass seine «Schäfchen» während seinen Predigten nicht mehr zuhörten – waren seine Predigten zu langatmig oder das Thema zu wenig packend? Da er wegen dieser Sorge oft gedankenversunken in den Gassen oder auf dem Markt von Cotignac herumlief, geschah es, dass er hin und wieder ihm wohl bekannte Dorfbewohnerinnen und -bewohner übersah. «Er schaut durch uns hindurch», beobachtete die Obstverkäuferin, «was ist denn nur mit unserem Père Mathieu los?».

Zwei Dromedare und ein Elefant

Hinzu kam, dass sich das Weihnachtsfest mit seinen Vorbereitungen und der Mitternachtsmesse mit grossen Schritten näherte. Père Mathieu hatte schon damit begonnen, die Krippenfiguren – die Santons – aus dem grossen alten Holzschrank hervorzuholen und auf einen Tisch aufzustellen. Zusammen mit der Heiligen Familie, Ochs und Esel waren die Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar mit ihren wertvollen Gaben für das Jesuskind zu sehen. Begleitet waren die Könige von zwei Dromedaren und einem Kameltreiber. Besonders stolz war Père Mathieu auf einen Elefanten, den er vor Jahren geschenkt bekam und sich seither zu den Dromedaren gesellte.

Die Dorfbewohner helfen mit

Die Tradition von Cotignac wollte es, dass die Dorfbewohner die Krippe mit eigenen Santons bereicherten. Diese Santons stellten meistens das jeweils ausgeübte Metier des Schenkers dar – so war der Müller mit seinem Santon schon vorbeigekommen. Als weitere Gabe des Müllers kam dieses Mal ein mit Mehlsäcken beladener Esel hinzu. Der Sohn des Müllers wiederum brachte eine wunderschöne Mühle mit, die einen prominenten Platz auf einem Hügel erhalten sollte.

Niemand Geringerer als der Bürgermeister von Cotignac brachte als Santon den Bauernknecht Pistachié mit – der Bürgermeister konnte sich mit diesem Santon besonders gut identifizieren, da er in der weihnachtlichen Pastorale diese Figur spielte. Pistachié ist ein gutmütiger Tollpatsch, dem immer wieder kleinere und grössere Missgeschicke widerfahren. So fiel Pistachié beim Wasserholen für den Esel von Madame Margarido in den Dorfbrunnen … aber rasch eilten zahlreiche Bewohner zur Hilfe und zogen ihn heraus!

Eine fein duftende Krippe

Die Santons von Cotignac wurden vom Santonier Marcel gefertigt. Die von ihm gebrannten Tonfiguren wurden sorgfältig von Hand bemalt – hier und dort stattete Marcel die Santons mit Attributen wie Reisigzweiglein oder Wolle aus. Auf diese Weise wirkten die «kleinen Heiligen», so die Übersetzung der Santons, noch lebendiger.

Andere Bewohnerinnen und Bewohner widmeten sich der Krippenausstattung – Mühle, Brücke und Brunnen waren mitsamt den Santons in eine provenzalische Landschaft mit felsigen Hügeln, Lavendelfeldern und einem Weinberg eingebettet. Mit der Platzierung von Oliven- und Zedernbäumchen sowie himmelwärts gerichteten Zypressen glich die Krippe bis in alle Details der Landschaft, welche die Bewohnerinnen und Bewohner von Cotignac vor ihrer Türe vorfanden. Dank der Verwendung von provenzalischen Kräutern und Blüten verströmte die Krippe einen wunderbaren Duft. Père Mathieu war übrigens überzeugt, dass die Krippe von Cotignac die einzige Krippe der Provence war, die derart fein duftete.

Inspiration für seine Predigt

Mit dem Herannahen der Heiligen Nacht stieg die Besorgnis unseres Priesters. Die Kirche war nun wunderbar geschmückt, jetzt wurde es höchste Zeit, ein packendes Predigtthema zu finden. Plötzlich kam er derart ins Schwitzen, dass er sich sein rot kariertes Taschentuch hervorholen musste, um den Schweiss von seiner Stirn zu wischen – so konnte es nicht mehr weitergehen. Hastig verliess er die Kirche und begab sich auf einen nahegelegenen Hügel, von dem er auf seine geliebte Landschaft blickte. Ermattet setzte er sich auf eine Bank und in einem Stossgebet bat er darum, Inspiration für seine Predigt zu erhalten …

Plötzlich tauchte ein junger Mann auf und sprach ihn an: «Guten Tag, ich heisse Gaspard, ich bin der neue Hirte im Dorf. Ich sehe in Ihrem Blick, dass Sie verzweifelt sind!» «Ja, das bin ich», erwiderte der Priester, «seit einiger Zeit hören mir die Bewohner des Dorfes nicht mehr zu, wenn ich predige. Und wenn ich durch Cotignac laufe, übersehe ich meine Schäfchen, weil ich zu sehr in meinen Gedanken versunken bin. Und jetzt naht auch noch die Mitternachtsmesse …». Gaspard verstand die Besorgnis des Priesters und versicherte ihm, dass er ihm helfen könne. «Ich erzähle Ihnen eine Geschichte, die ich kürzlich erlebt habe. Hören Sie gut zu!»

Der junge Hirte berichtete, dass er sich letzten Sommer während einer Vollmondnacht mit seiner Herde unter einem Felsen ausruhte. Seine Schafe und er litten unter der grossen Dürre, die seit einigen Monaten in der Provence herrschte. Plötzlich bemerkte er eine geheimnisvolle Erscheinung. Er drehte sich um und sah einen alten Mann mit weissem Vollbart, der sich auf einen Stab stützte. Der Stab schien zu blühen – Gaspard realisierte sofort, dass er es mit einer übernatürlichen Begegnung zu tun hatte. Wer war dieser Mann? Es stellte sich ein Moment der Ruhe und des Friedens ein. Plötzlich erhob der Mann seine Stimme: «Was beunruhigt Dich, lieber Gaspard?»

Wie war es möglich, dass der alte Mann seinen Namen kannte? Gaspard fasste seinen Mut und berichtete ihm von der Dürre und seiner Angst, Schafe zu verlieren. Der alte Mann verstand die Sorge von Gaspard. «Verzage nicht!», entgegnete er. Mit seinem Stab zeigte er auf den Felsen, der sich in unmittelbarer Nähe befand und er bat Gaspard, einen Felsbrocken zu verschieben. Gaspard zögerte keine Sekunde und nachdem er das Felsstück zur Seite geschoben hatte, entsprang eine Quelle, an der seine Schafe und er ihren Durst löschen konnten. Gaspard drehte sich beim Wassertrinken um und erkannte im alten Mann Josef, den er bisher einzig aus der Krippe kannte: Ja, es war der kluge und besonnene Josef, der Mann von Maria. «Bist Du Josef?», fragte er ihn. «Ja, ich bin Josef», antwortete dieser.

Ein Blick kann die Welt verändern

Bevor Josef weiterzog, überbrachte dieser Gaspard ein Geheimnis: «Weisst Du, lieber Gaspard, warum ich in der Krippe immer in mich gekehrt und manchmal grüblerisch bin?» «Ja, es ist wahr, Josef, man nimmt Dich in der Krippe nicht sofort wahr. Vielleicht mag das auch mit der Schönheit und Reinheit von Maria zusammenhängen, die alles überstrahlt?» «Nun, ich war ein einfacher Zimmermann», erwiderte Josef. «Unter all den Mädchen von Galiläa hatte ich Maria erwählt – sie war die Schönste von allen. Ich wollte mit ihr eine Familie gründen, ein einfaches Leben führen, aber Gott hat anders entschieden. Es war nach meinem Traum schliesslich der liebevolle Blick von Jesus in der Krippe, der mir offenbarte, welche Mission Maria und ich hier auf Erden haben. Siehst Du, lieber Gaspard, ein einziger Blick genügt, um die Welt für immer zu verändern!»

Alle Zweifel waren verflogen

Als sich der Priester nach der aussergewöhnlichen Begegnung mit Gaspard wieder im Dorf befand, fühlte er sich wie verwandelt. Seine Zweifel für das Thema der Mitternachtsmesse-Predigt waren verflogen. Mit wachem Blick begrüsste er alle Dorfbewohnerinnen und -bewohner, die mit Erstaunen und Freude seinen Gruss erwiderten.

In der Kirche setzte sich Père Mathieu vor der Krippe und begann zu träumen … im Traum sah er, wie in der Krippe alle Santons lebendig wurden und ihn fragten, ob sie ihm bei den Weihnachtsvorbereitungen behilflich sein können. Der Müller, der Bäcker, der Schmied, der Messerschleifer, Vincent, der Korbflechter … alle eilten ihm zur Hilfe, selbst der blinde alte Mann und dessen Sohn Simon boten ihre Dienste an. Der Priester fragte schliesslich Madame Margarido, die auf einem Esel zur Krippe ritt und als Gourmande bekannt war, ob sie für ihn die Dreizehn Desserts besorgen könne, welche in der Provence nach der Mitternachtsmesse aufgetischt werden – sie willigte sofort ein und besorgte die süssen provenzalischen Leckereien wie Calissons, Nougat, Früchte und Nüsse.

An der Mitternachtsmesse begrüsste Père Mathieu alle Gläubigen. Seine Predigt widmete er der wundersamen Begegnung zwischen Gaspard und Josef. Dabei hielt er einen Moment inne und betrachtete die Anwesenden mit einem gütigen Blick, der alle in Staunen versetzte: «Père Mathieu hat uns noch nie so angesehen!» flüsterten sie sich zu. Auch der junge Hirte Gaspard befand sich unter den Gläubigen und nickte zustimmend. Die Gläubigen waren begeistert – hier, im kleinen provenzalischen Dorf von Cotignac geschah ein solches Wunder! Nach der Mitternachtsmesse begaben sich die Bewohner zur Quelle und kosteten vom Wasser.

Vom Dorf zum Pilgerort

Seit dem Quellwunder sind die Weihnachtsfeste in Cotignac nicht mehr dieselben. 1661 beschloss der Sonnenkönig Ludwig XIV. wegen des Quellwunders von Cotignac ganz Frankreich dem Heiligen Josef zu widmen. Daraufhin verwandelte sich das provenzalische Dorf in einen bis heute vielbesuchten Pilgerort. Und Père Mathieu wusste seither, dass Josef anders als auf den kunstvollen Weihnachtsbildern und Krippenfiguren nicht ein grüblerischer und tatenarmer Mensch war, sondern ein Mann, der dank des Blicks des Jesuskindes die göttliche Stimme wahrzunehmen vermochte und diese auch beherzte. Als entzündete dieser Blick in ihm eine Weisheit, eine Klugheit, eine Vor-Sicht, die wir heute im dumpfen Getriebe des Alltags oft übersehen.

Père Mathieu wusste seit diesem Moment, dass nicht nur Worte, sondern auch ein Blick die Welt verändern kann.

Die Weihnachtskrippe war vom 9. bis 18. Dezember 2022 im Parlatorium des Klosters Wettingen zu bewundern.

Von Rudolf Velhagen

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