Riecht es hier nach Hanf? Besucherinnen und Besuchern auf Schloss Wildegg kitzelt derzeit ein ungewöhnlicher Duft in der Nase.
Auf der Lindenterrasse des Schlosses wächst in einer grossen Rabatte der Langgrifflige Rosenwaldmeister. Der Bodendecker verströmt den süsslichen, für manche leicht penetranten Duft von Cannabis. Damit hat es sich jedoch mit den Gemeinsamkeiten zum Hanf.
Der Rosenwaldmeister
Der Rosenwaldmeister – ursprünglich aus dem Kaukasus und seit über 200 Jahren bei uns heimisch – ist nicht nur für Auge und Nase ein Genuss.
Unseren Schlossgärtnerinnen gefällt der Langgrifflige Rosenwaldmeister sehr: Er ist mit seinem leuchtenden Grün und den rosa Blüten ein Hingucker in jedem Garten. Der Rosenwaldmeister wächst zudem schnell, hat kaum Ansprüche an den Standort und eignet sich für grössere Flächen. Ich empfehle den Rosenwaldmeister ab und zu zurückzuschneiden, damit er neu austreiben kann und sich nicht zu schnell vermehrt.
Wie andere Bodendecker hat der Rosenwaldmeister zudem viele Vorzüge: Er unterdrückt Unkraut, hält den Boden feucht und ist mit seinen Blüten ein Paradies für Insekten, vor allem Bienen. Ist der Boden zu nass, ziehen Bodendecker jedoch Schnecken an, die solche Verstecke lieben.
Eine missverstandene Pflanze
Teilen Sie die Freude am Langgriffligen Rosenwaldmeister als schöner Bodendecker mit Nachbarn und laden Sie diese zum Apéro in den Garten ein. Fachsimpeln über Gartenthemen ist spannend – und beugt eventuellen Duft-Missverständnissen vor.
Der Langgrifflige Rosenwaldmeister hat nämlich auch schon für Aufregung gesucht. 2008 zum Beispiel in einem St. Galler Wohnquartier, wo es regelmässig nach Hanf roch. Erst nach ein paar Monaten wurde der vermeintliche Übeltäter in einem Garten gefunden – und von jeder Schuld freigesprochen.
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