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Die Schweiz in römischer Zeit

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Schätze aus Vindonissa – Werde Archäologe!

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Dauerausstellung zu Vindonissa

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Sechs beliebte Düfte und Heilkräuter der Römer

Kräuter wurden im alten Rom nicht nur in der Küche eingesetzt, sondern auch zum Heilen verschiedenster Leiden. Die Römerin Cornelia ist "Medica" (Ärztin) im Legionslager Vindonissa und zeigt ihre sechs Lieblingsheilkräuter und deren Wirkungsbereiche.

Die Legionäre in Vindonissa kommen nicht nur mit Kampfverletzungen zur Medica Cornelia, sondern auch wegen ganz alltäglicher Beschwerden: Von Zahnschmerzen über Ausschläge bis hin zu Augenentzündungen ist alles dabei.

Cornelia orientiert sich in ihrer Heilkunst an der Viersäftelehre. Diese geht davon aus, dass der menschliche Körper vier Säfte enthält, die in einem Gleichgewicht stehen: Blut, Schleim, schwarze Galle und gelbe Galle. Geraten die Säfte aus dem Gleichgewicht, wird der Mensch krank. Gibt es zuviel von einem Saft, versucht sie diesen mit ihren Schröpfköpfen oder mit Diäten und Schwitzkuren zu reduzieren. Aber auch die vielseitig einsetzbaren Heilkräuter können helfen, das Säftegleichgewicht wieder ins Lot zu bringen.

 

 

1. Minze (Lat. Mentha)

Minze kann bei Tierbissen und gegen Pickel eingesetzt werden. Sie hilft gegen Kopfschmerzen und Würmer und ist gut für die Verdauung. Manchmal kommen auch junge Frauen aus der Zivilsiedlung oder den Lagertavernen zu Cornelia und bitten sie um ein Verhütungsmittel. Ihnen empfiehlt die Medica jeweils ein Zäpfchen mit Minze vor dem Geschlechtsverkehr einzuführen.

 

 

2. Spitzwegerich (Lat. Plantago lanceolata)

Wie die Minze ist auch der Spitzwegerich sehr vielseitig einsetzbar. Er wirkt blutstillend, fördert die Wundheilung und hilft bei Zahnschmerzen. Auch gegen Augen- und Ohrenleiden wirkt er ganz hervorragend. Cornelia braucht ihn fast täglich, da wegen der rauchigen Luft in den Mannschaftsunterkünften Augenprobleme recht häufig sind. Auch Karies ist ein verbreitetes Problem bei den Bewohnerinnen und Bewohnern Vindonissas; regelmässiges Zähneputzen ist bei ihnen nämlich kein Thema.

 

 

3. Rose (Lat. Rosa gallica)

In Wein gekochte Rosenblätter verschreibt Cornelia bei Augen-, Ohren-, Zahnfleisch- und Afterschmerzen. Die betroffene Stelle pinselt sie oder die erkrankte Person mit einer Feder ein.

 

 

4. Alraune (Lat. Mandragora officinarum)

Die Alraune ist eine besonders mächtige Heilpflanze. Ihre Wurzel kann richtig dosiert als Schmerz- und Schlafmittel eingesetzt werden. Nimmt man aber zu viel davon ein, kann Lebensgefahr bestehen. Cornelia setzt sie auch gerne bei Augenentzündungen und gegen Abzesse ein. Auch bei anderen Hautproblemen hilft die Alraune.

 

 

5. Salbei (Lat. Salvia)

Salbei wirkt harntreibend und beruhigt das Jucken bei Geschlechtskrankheiten. Cornelia hat immer einen Vorrat an getrocknetem Salbei auf der Seite. Gerade heute wurde sie von der Köchin des Offiziers gefragt, ob sie ihr ein Bündel ihres Vorrats zum Kochen vorbeibringen kann.

 

 

6. Fenchel (Lat. Foeniculum vulgare)

Das Fenchelkraut hilft bei Übelkeit und bei Nieren- und Blasenleiden. Dazu wird es als Tee aufgebraut. Ausserdem fördert es die Menstruation. Die zerstampften Wurzeln hingegen verwendet die Medica bei Tollwut.

 

Die beschriebenen Wirkungen und Einsatzbereiche stammen aus "De Materia Medica" des griechischen Arztes Dioskurides. Dieses Werk entstand im 1. Jh. n. Chr. – der im Blogbeitrag beschriebene Wissensstand entspricht also nicht dem heutigen. Aus diesem Grund wird von einer privaten Anwendung stark abgeraten, auch wenn einige Heilwirkungen bis heute Gültigkeit bewahren.

Von Tabea Edelmann

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