Wie damals von den Legionären, wurden auch die nachgebildeten Contubernia im Legionärspfad Vindonissa ganz von Hand gebaut. Die dafür verwendeten Materialien, die Bautechniken und Masse sind bis ins Detail so originalgetreu wie möglich. Die wissenschaftliche Grundlage bildeten archäologische Grabungen in Vindonissa und anderen römischen Militärlagern.
Ein Contubernium (Stuben- oder Zeltgemeinschaft) bestand aus zwei Räumen. Den vorderen Raum nutzten die Legionäre zum Aufbewahren ihrer Waffen und Ausrüstung, der hintere diente ihnen als Wohn- und Schlafraum. Im Contubernium wurde auch gekocht, wie Feuerstellen belegen. Jeweils acht Legionäre wohnten zusammen in einem Contubernium – die Platzverhältnisse waren sehr eng.
In der Regel fügten sich zehn Contubernia zu einer Mannschaftsbaracke (centuria) zusammen. Befehligt wurde diese insgesamt 80 Mann starke Einheit vom Centurio, einem Offizier. Seine Unterkunft lag am Kopfende einer Mannschaftsbaracke und war wesentlich grösser und komfortabler als die Unterkunft der Legionäre.
Arbeiten, die Platz brauchten (unter anderem das Reinigen und Reparieren der Waffen) erledigten die Legionäre vermutlich unter dem gedeckten Laubengang (porticus). In einem Legionslager gab es auch grosse Werkstattgebäude (fabricae), in denen gut ausgebildete Handwerker als Gefreite (immunes) verschiedenen Arbeiten z. B. in der Holz-, Metall- oder Lederverarbeitung nachgingen. Daneben gab es kleinere Werkstätten (fabriculae), welche direkt an die Contubernia angeschlossen.
Die Contubernia können mit Museumseintritt besichtigt werden.